FrankenwaldSteigla Schwarzenbacher Weitblicke
4:45 h383 hm383 hm14,8 kmmittel
Schwarzenbach a.Wald, Deutschland
Weite atmen - Tiefe Wälder, helle Lichtungen, Hochflächen mit überraschenden Ausblicken: Wandern im Frankenwald eröffnet unerwartete Horizonte für Auge und Seele! Vor der Größe der Natur werden unsere alltäglichen Ängste und Sorgen nichtig und klein. Wir atmen Weite und finden zu uns selbst.
Beinahe unglaubliche 120 Kilometer weit können Sie vom Prinz-Luitpold-Turm hoch oben auf dem Döbraberg schauen - wenn das Wetter mitspielt! Die Aussichtsplattform ist eine Hauptstation unserer Wanderung "Schwarzenbacher Weitblicke" und hat noch mehr Superlative zu bieten: Mit 794 Metern ist der Döbraberg die höchste natürliche Erhebung im Frankenwald und der stählerne Prinz-Luitpold-Turm knackt mit seinen 18 Metern dann auch die 800er-Marke! Ein grandioser Panoramarundblick ist die Belohnung für den Aufstieg: Im Osten zeigt sich das Erzgebirge, im Südosten und Süden das Fichtelgebirge, im Westen der Staffelberg und die Veste Coburg, im Nordwesten liegen die imposanten Wälder über dem Thiemitztal und im Norden ziehen sich die Weiten von Frankenwald und Thüringer Wald dahin.
Neben diesem Rundblick überrascht unsere Wanderung mit vielen weiteren und sehr unterschiedlichen Ausblicken. Die meiste Zeit wandern Sie auf naturbelassenen Pfaden im Wald, doch plötzlich geben die Bäume die Sicht frei: mal in schmalen Schneisen, dann im 180-Grad-Winkel, dann wieder ein bisschen mehr oder weniger. Es sind diese unterschiedlichen Blickwinkel, die uns die Augen öffnen für den wunderschönen Frankenwald.
Wegbeschreibung
Vom Wanderparkplatz (Infozentrum) in der Schützenstraße in Schwarzenbach am Wald führt der Wanderweg ca. 200 m die Schützenstraße aufwärts und biegt dann in die Schillerstraße nach rechts ein, die wir, geradeaus weiterlaufend, in Richtung Bergwiese verlassen, wo wir bald zum Liftstüberl am Schwarzenbacher Skiliftgelände gelangen. Hier bietet sich ein beeindruckender Blick zum Döbraberg, dessen imposante Nordwestflanke sich von diesem Standort aus in überraschender Größe zeigt. Ein anschließendes Waldgelände durchquerend, erreichen wir bald die Verbindungsstraße nach Kleindöbra, die wir bis zur ersten Abzweigung des Weges nach rechts in Richtung Döbraberg benutzen.
Nun geht es auf einem Feldweg bergwärts, hinein in den Wald und nach kurzer Wegstrecke auf einen schönen Hangweg, von wo sich ein weiter Blick über Schwarzenbach hinweg bis zu den bewaldeten Höhen jenseits des Thiemitztales mit Spitzberg und Schneidberg bietet, hinter denen sich sogar die Höhenzüge des Thüringer Waldes zeigen. Ein schmaler Steig durch den Fichtenwald führt bergwärts, bald gelangen wir auf einen gut begehbaren Forstweg und auf diesem zur Diensthütte der Bergwacht. Von hier, am oberen Ende des sich ins rund 200 Meter tiefer liegende Eisenbachtal hinabziehenden Steilhanges, bietet sich ein herrlicher Blick nach Westen über den Frankenwald hinweg bis in sein westliches Vorland, der dem Wanderer den großen Abwechslungsreichtum dieses Mittelgebirges deutlich vor Augen führt. Nun folgt eine längere, leicht abwärts führende Strecke auf leicht begehbarem Waldweg, wo der Wanderer das Erlebnis "Wald" pur genießen kann. Dann wendet sich der Wanderweg nach Westen, und wir erreichen nach kurzer Benutzung eines breiten Forstweges einen locker gegliederten Hochwald, wo schattenspendende Altbäume nachwachsendem Jungwald Platz bieten. Wendet man hier den Blick nach Norden, zeigt sich jenseits des tief eingeschnittenen Türkengrundes die imposante bewaldete Kuppe des Döbraberges mit dem steilen Westhang. Auf breitem Grasweg wandern wir nun weiter bis zum Waldende beim Rastplatz "Alfreds Ruh".
Beim Austritt aus dem Wald zeigt sich hier ein überraschender Wechsel des Landschaftsbildes: Die Landschaft wird offen, der Wald weicht großen Feld- und Wiesenflächen auf einer schmalen Hochfläche, begrenzt vom Tal der Wilden Rodach im Süden und dem Eisenbachtal im Norden. Solch schmale waldfeie Hochflächen zwischen tief eingeschnittenen Tälern mit bewaldeten Hängen sind geradezu ein Kennzeichen des Frankenwaldes westlich der Wasserscheide zwischen Döbraberg und Wetzstein und gewähren einen weiten Blick in die Umgebung. Auf einem Wiesensteig führt der Wanderweg weiter bis zu einer schmalen Asphaltstraße; dabei öffnet sich der Blick nach Westen zum Rodachrangen über dem Tal der Wilden Rodach und zum Geuser, dem Hausberg der Wallenfelser. Wir umgehen nun die kleine Ortschaft Rodeck und kommen zu den ersten Häusern von Hohenzorn. Hier lohnt sich nochmals ein Blick zurück zum Döbraberg mit seiner steilen Westflanke.
Vor dem Ortsbeginn biegt der Wanderweg links ab und taucht wieder ein in ein größeres Waldgebiet, das auf einem bequemen Weg in leichtem Gefälle und in abwechslungsreicher Wegführung durchquert wird. Hierbei bieten sich immer wieder schöne Ausblicke in die abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft des Frankenwaldes jenseits des Tales der Wilden Rodach. Dann treffen wir auf eine schmale Asphaltstraße und erreichen auf dieser nach wenigen hundert Metern den Burgstall Radeck, eine historisch bedeutsame Stelle über dem Tal der Wilden Rodach, in früherer Zeit Standort einer Burganlage der "Radecker", worüber eine Infotafel Auskunft gibt. Empfehlenswert ist das Besteigen des Aussichtspunktes über der ehemaligen Anlage, die den Blick ins Tal der Wilden Rodach öffnet bis zum "Schwamma", einem Aussichtspunkt über Oberschwarzenstein, wo die Burg der "Reitzensteiner" stand. Der Blick von hier hinab ins Tal zeigt beispielhaft den Charakter eines typischen Frankenwaldtales: Tief eingeschnitten, enger Talgrund, kaum Platz für Straße und Bach, und steil aufragende, bewaldete Talhänge. Nun gilt es, ins Tal der Wilden Rodach abzusteigen, was über 166 Stufen auf einer steilen Treppe und anschließend über eine kurze, steil abwärts führende Talrinne geschieht. Nun ist das nördliche Ufer des historischen Floßteiches vor der Bischofsmühle erreicht, den man in westlicher Richtung und über den Floßteichdamm umgeht und dann auf die Talstraße zur Bischofsmühle trifft. Verschiedene Infotafeln informieren den interessierten Wanderer über die Flößerei, die in früherer Zeit eine große Rolle im Frankenwald spielte, über die Funktion der Floßteiche und über Waldwirtschaft, Wald und Wasser und das Tier- und Pflanzenleben in einem Frankenwaldtal. Wir biegen links ein und erreichen nach kurzer Wegstrecke die Bischofsmühle.
Im Tal der Wilden Rodach geht es nun auf gewundenem, gut begehbarem Weg leicht ansteigend weiter, vorbei an mehreren Fischteichen und einem Auwald im feuchten Talgrund. Links und rechts steigen bewaldete Hänge steil empor. Wo sich das Tal weitet, führt ein steiler, schmaler Weg links in den Fichtenwald hinauf, der bald in einen Forstweg mündet. Auf diesem wandern wir auf einer längeren Strecke auf gewundener, stets mäßig ansteigender Route durch ein abwechslungsreich gegliedertes Waldgebiet, gekennzeichnet durch reichen Unterwuchs aus verschiedenen Baumarten, und erreichen schließlich wieder die Hochfläche von Rodeck, diesmal aus südlicher Richtung. Nun folgt ein längerer Wegabschnitt direkt am Waldrand entlang, wo auf gesamter Länge sich wieder ein weiter Blick nach Westen bietet. Ein naturbelassener Pfad führt uns weiter durch ein Waldgebiet, wo sich "Wald" in vielen möglichen Facetten und Formen zeigt: Da wechseln Jungwald mit Altbeständen, Mischwald mit Fichtenkulturen, Lichtungen mit großen Baumgruppen. Schließlich erreichen wir die Forsthütte am Lerchenhügel und nach kurzer Wegstrecke den östlichen Rand dieses großen Waldgebietes. Hier überrascht der weite Blick zum Fichtelgebirge und ins östliche Vorland des Döbraberges, vor allem von der Schutzhütte der Ortsgruppe Döbra des Frankenwaldvereins aus.
Über den Wanderparkplatz am Sportheim Döbra und einen vielbegangenen Höhenweg mit weiten Blicken ins östliche Vorland des Döbraberges geht es weiter zum Wald vor dem Döbraberggipfel und über einen steilen Wegabschnitt zum "Oberen Rundweg". Auf diesem zu wandern ist ein Genuss, bieten sich doch immer wieder schöne Ausblicke durch Lücken im Waldbestand, vor allem zum Fichtelgebirge. Ein scharfer Rechtsknick, steil hinauf in einen schmalen Steig, führt den Wanderer schließlich hinauf auf das Plateau des Döbraberges mit dem Prinz-Luitpold-Turm. Dieser 1902 erbaute 18 Meter hohe Aussichtsturm erinnert an den ehemaligen Prinzregenten Luitpold von Bayern, der während seiner Regierungszeit hohes Ansehen genoss, was die damalige Führung des Frankenwaldvereins veranlasste, ihm den Turm auf dem Döbraberg zu widmen.
Der rund 800 m hohe Döbraberg ist die höchste Erhebung des Frankenwaldes und der wohl schönste Aussichtsberg Nordbayerns, bietet sich doch wie sonst kaum woanders eine fantastische Rundumsicht. Hierzu sollte man aber den Prinz-Luitpold-Turm besteigen: In westlicher Richtung schweift der Blick vom Staffelberg über die Veste Coburg und die Gleichberge bis zum Thüringer Wald und über das davor sich ausbreitende weite Wäldermeer des Frankenwaldes, gegliedert und unterbrochen durch landwirtschaftlich genutzte Flächen und schmucke Siedlungen. Bei guter Sicht reicht der Blick sogar bis zur 120 km entfernten Rhön. Im Norden breiten sich die Höhenzüge des Thüringer Waldes aus, davor ist der Wetzstein, die zweithöchste Erhebung des Frankenwaldes, zu erkennen, gekrönt vom Altvaterturm. Im Südosten erscheint das "Nachbargebirge", das Fichtelgebirge mit Kornberg, Waldstein, Schneeberg und Ochsenkopf bei guten Sichtverhältnissen zum Greifen nah. Der Blick ins Vogtland allerdings ist nur teilweise möglich. In vollem Umfang kann er im weiteren Verlauf der Wanderung vom "Vogtlandblick", einem Aussichtspunkt oberhalb Döbra, genossen werden.
Auf einem breiten Waldweg, vorbei an der Radarstation der Bundeswehr und anschließend auf einem kurzen Stück Asphaltstraße, biegt die Wanderroute links ab und mündet in einen steil abwärtsführenden Pfad. Bevor man diesen benutzt, sollte man sich jedoch den kurzen Abstecher zum nur 250 m entfernten Aussichtspunkt "Vogtlandblick" gönnen, denn von hier liegt dem Betrachter das östliche Vorland des Döbraberges, das Vogtland, quasi zu Füßen. Dahinter ist in weiter Ferne das Erzgebirge zu erkennen, der Blick reicht vom Auersberg im Norden bis zum Kapellenberg im Elstergebirge im Süden. Zurückgekehrt auf die ausgeschilderte Wanderroute erreicht man nun die Panoramahütte, wo ein herrlicher Ausblick ins Culmitz- und Selbitztal mit der ehemaligen Kreisstadt Naila den Wanderer empfängt. Aus nördlicher Richtung grüßt der Spitzberg herüber, davor der schmucke Ort Lippertsgrün. Auf bequemem Waldweg und anschließendem Wiesenweg wird nun ein schöner Rastplatz oberhalb Kleindöbra erreicht, wo sich zum letzten Mal ein besonders schöner "Weitblick" bietet, diesmal wieder wie zu Beginn der Wanderung über Schwarzenbach hinweg zu den waldreichen Höhenzügen zwischen Schneidberg und Spitzberg. Und aus Westen grüßen zum letzten Mal die Gleichberge im Grabfeldgau.
Wir steigen ab nach Kleindöbra, überqueren die Staatsstraße 2194 (Vorsicht!) und erreichen über den jenseits der Straße gelegenen Ortsteil von Kleindöbra und die Schützenstraße in Schwarzenbach schließlich wieder den Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Aufstieg: 383 hm
Abstieg: 383 hm
Länge der Tour: 14,8 km
Höchster Punkt: 793 m
Differenz: 255 hm
Niedrigster Punkt: 538 m
Schwierigkeit
mittel
Panoramablick
sehr viele
Saisonale Eignung
JAN
FEB
MRZ
APR
MAI
JUN
JUL
AUG
SEP
OKT
NOV
DEZ
Merkmale Touren
Tourtipp
Rundweg
Einkehrmöglichkeit
Offen
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