Stille hören - Wo kommt das zarte Summen der Waldbienen her? Wo steht das Reh, das den Ast leise knacken ließ? Hören Sie den Klang der Stille, genießen Sie die Ruhe! Wandern im Frankenwald ist Kontrastprogramm zur Reizüberflutung. Dem Ohr eröffnen sich neue Geräuschwelten - und natürliche Stille übertönt den Alltag!
Schritt für Schritt, gleichmäßig im eigenen Rhythmus - fast 15 Kilometer lang lässt uns der Rundweg "Entlang der Marter" die meditative Wohltat des Wanderns spüren. Es sind alte und schon oft begangene Wege! Der Franziskanerweg im Haßlachtal: Sumpfig war es früher hier auf dem Versorgungsweg zwischen dem Kloster in Kronach und der Wallfahrtskirche in Glosberg. Manch einer verlor auf unsicherem Untergrund sein Leben. Noch aus heidnischer Zeit kommt der Glaube, die Seele eines auf nicht natürliche Weise Verstorbenen fände nur in einem Stein ihre Ruhe. Und so sind die Martern, diese typisch fränkischen Bildstöcke, am Wegesrand beides: Mahnung, auf den Weg zu achten, und Bitte, für die Seelen der Verstorbenen beten. Zwischen dem Wallfahrtsort Glosberg und dem Rauscherberg folgen wir dem Kapellenweg, den bildliche Darstellungen der sieben Schmerzen Mariens zieren: Die Marienstatue in Glosberg soll 1727 dreimal blutige Tränen geweint haben. Die mächtige und altehrwürdige Crana steht vor uns! Wir genießen auf dem Höhenrücken den fantastischen Ausblick und die Stille, sie bringen uns "zur Besinnung": Weit schauen wir auf der einen Seite ins Haßlachtal, auf der anderen ins Kronachtal. Hier oben stellen sich nur ein paar Bäume dem Wind entgegen: Fast ungehindert weht er uns die Alltagssorgen aus dem Kopf.
Wegbeschreibung
Unser Ausgangspunkt befindet sich an der stolze Festung Rosenberg, die über der 1000-jährigen Stadt Kronach thront. Unterhalb der JVA führt uns ein Fußweg durch die Wolfsschlucht abwärts zur Schwedenstraße. Parallel zur Haßlach laufen wir durch die Haßlachgasse stadtauswärts und treffen dort auf den alten Franziskanerweg, der uns in Richtung des Wallfahrtsorts Glosberg begleitet. Diesen Weg, den wir heute zur Erbauung erwandern, mussten im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts die Franziskanermönche bei Wind und Wetter laufen, um die vielen Gottesdienste des gut besuchten Wallfahrtsortes Glosberg zu halten. An der Haßlach entlang, kommen wir an den stufenförmigen einstigen Abbaugebieten des Sandsteines vorbei und stoßen am Rande des Haßlachtales auf die Heiligen Teiche. Die auf Initiative von Roland Graf restaurierten Kreuzwegstationen und Bildstöcken begleiten uns auf unserem Weg nach Glosberg.
Nach einem Waldstück erreichen wir die Staatsstraße, die wir überqueren und daneben gut 100 Meter nach links gehen. Auf den von Bäumen gesäumten Feldweg kommen wir nach rechts zu der nach Glosberg führenden Straße. Das letzte Wegstück nach Glosberg folgen wir dem Burgenweg nach rechts durch die Fluren.
Nach dem Besuch der Wallfahrtskirche begleitet uns der Burgenweg weiter zum oberen Ortsende. Wir folgen dem Kreuzweg geradeaus steil aufwärts und kommen dabei am Grab eines unbekannten Soldaten vorbei. Auf diesem Weg kommen wir an der zum Verweilen und zu stiller Einkehr einladenden Waldkapelle vorbei.
Wir laufen dann den Forstweg weiterhin durch einen meist mit Fichten bestandenen Wald bergan. Nach dem Waldaustritt lädt eine Liegebank ein, die beeindruckende Aussicht zu genießen. An der nächsten Kreuzung halten wir uns rechts und folgen kurz der Straße bis wir erneut nach rechts in einen Waldweg einbiegen. Den nächsten Forstweg halblinks querend begeben wir uns durch abwechlungreiche Mischwälder bergab, bis wir schließlich oberhalb von Letzenberg („Urlaub auf dem Bauernhof“) den Waldrand erreichen.
Bleibt man auf der kaum befahrenen Straße und folgt dem Glosberger Weg (KC 14), führt dieser an wunderschönen Aussichten von der Fränkischen Linie bis nach Coburg vorbei und trifft am Kammberg wieder auf unseren Wanderweg.
Wir laufen auf dem Fahrweg nach rechts und wenden uns nach etwa 600 m scharflinks. Bald verlassen wir den Wald und erreichen Letzenhof, wo wir der Straße nach rechts folgen. Immer geradeaus laufend, gelangen wir zur Kreisstraße. Diese queren wir und gelangen wieder in den Wald und steigen lange und ziemlich steil den Hang des Kammberges (468 m) aufwärts. Dann wandern wir wieder auf einem angenehmen Weg leicht abwärts im Wald ins Freie.
Wir überqueren einen Fahrweg geradeaus und wandern mit einem schönen Ausblick über die freie Flur zum Wald. Wenn wir an einer kleinen Senke aus dem Wald treten, bietet sich wieder ein schöner Ausblick. Nach einem sanften Anstieg durch den Wald treffen wir kurz vor seinem Ende auf den Frankenweg. Am Waldrand genießen wir den Ausblick auf Seelach und Gehülz und auf das Kronacher Umland. Kurz vor Ende unserer Wanderung genießen wir nochmals den Ausblick ins Tal der Haßlach und können den Verlauf unseres Wanderwegs nochmals beobachten. Auf dem Frankenweg gelangen wir zurück zu unserem Ausgangspunkt an der Festung Rosenberg. Diese sichert seit 1249 den Zugang zu den drei Frankenwaldtälern und symbolisierte die Macht der Bamberger Bischöfe. Von 1656 bis 1733 wurde sie zur nie bezwungenen Festung ausgebaut.
Aufstieg: 406 hm
Abstieg: 406 hm
Länge der Tour: 14,7 km
Höchster Punkt: 554 m
Differenz: 251 hm
Niedrigster Punkt: 303 m
Schwierigkeit
mittel
Panoramablick
viel
Saisonale Eignung
JAN
FEB
MRZ
APR
MAI
JUN
JUL
AUG
SEP
OKT
NOV
DEZ
Merkmale Touren
Tourtipp
Rundweg
Einkehrmöglichkeit
Offen
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