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Geschichte(n) am Grünen Band Station 05 Trappstadt: Ein Dorf mit vielen Besitzern

Torhausstraße, 97633 Trappstadt

Geschichte(n) am Grünen Band Station 05 
Trappstadt: Ein Dorf mit vielen Besitzern

Die etwas über 1.000 Einwohner zählende Marktgemeinde Trappstadt, (bestehend aus den beiden Ortsteilen Trappstadt und Alsleben) liegt im Osten des Landkreises Rhön-Grabfeld, direkt an der Landesgrenze zu Thüringen und liegt dank ihrer vielen schönen Fachwerkhäuser völlig zurecht auf der „Straße der Fachwerkromantik“. Historisch betrachtet waren die Grenzöffnung und die Wiedervereinigung wohl die einschneidendsten Ereignisse in der jüngeren Geschichte der Gemeinde.

Das historische Torhaus im Süden Trappstadts © Gemeinde Trappstadt

Blickt man jedoch etwas weiter zurück, stößt man auf eine Kuriosität, die es in dieser Form eher selten gegeben hat: Denn Trappstadt wurde Jahrhunderte lang als sogenanntes Ganerbendorf geführt.  

Als Ganerbschaft (lat. condominium) wird eine Gesellschaft von Eigentümern bezeichnet, die ein Objekt wie eine Burg, eine Stadt, ein Dorf oder ein ganzes Territorium gemeinschaftlich unterhielt bzw. innehatte. Eine Ganerbschaft bildete sowohl eine politische als auch eine juristische, soziale, wirtschaftliche und unter Umständen auch militärische Gemeinschaft. Die einzelnen, prinzipiell gleichberechtigten Teil- bzw. Anteilsinhaber, die miteinander verwandt sein konnten, aber nicht zwangsläufig mussten, waren nur in ihrer Gesamtheit vollgültig handlungsfähig. Demnach hatten mehrere Personen ein wirtschaftliches Gut gemeinsam im Besitz, wobei die zwischen ihnen herrschenden vertraglichen Regelungen auch für ihre Nachkommen gültig waren.

Das wohl bekannteste deutsche Beispiel einer Ganerbenburg: Burg Eltz – Seit mehr als 800 Jahren im Besitz der gleichnamigen Familie, Bild von Steffen Schmitz, CC BY-SA 3.0 de

Ganerbschaften wurden in der Regel geschlossen, um ein wichtiges Familiengut wie eine Burg ungeteilt zu erhalten. Obwohl sich die anfänglich sehr enge Lebensgemeinschaft der Ganerben im Laufe der Jahrzehnte allmählich lockerte, blieb die Einheit nach außen gewahrt, was sich häufig im Führen eines gemeinsamen Namens und Wappens ausdrückte.

Die Güter des Ganerbendorfs Trappstadt teilten sich im 13. Jahrhundert die Grafen von Henneberg und die Klöster Theres und Veilsdorf. 300 Jahre später waren es bereits zwölf Ganerben. Um 1600 war das Dorf dann nur allerdings wieder nur noch in vier Ganerbenviertel aufgeteilt, von denen jeder Erbe im Wechsel ein Jahr den Schultheißen stellen durfte. Das Schloss war Besitz der Freiherren von Bibra.

Der Besitz der Ganerbenviertel verteilte sich wie folgt:

  • Würzburger Untertanen (ehemaliges Kloster Theres) saßen in 22 Häusern.
  • Kloster Veilsdorf (ab 1699 Domkapitel Würzburg) hatte 28 Häuser.
  • Hennebergische (ab 1584 sächsische) Vasallen besaßen 22 Häuser.
  • Weitere 9 Häuser waren seit 1524 im Besitz folgender Geschlechter: Schott (bis 1585), Echter (bis 1665), Faust von Stromberg (bis 1738), Grafen von Eltz (bis 1824).

Man stelle sich nur die armen Bewohner des Dorfes vor, die im Laufe der Jahre immer wieder – wie Nutzvieh – einem neuen Besitzer zugesprochen wurden. Der eine Nachbar war dann auf einmal „Würzburger“, der andere „Henneberger“. Wohl denen die nicht schon vorher verstritten waren. 

Ganerben und Lehen im oberfränkischen Bischberg (Lkr. Bamberg) um 1700. (Gestaltung Stefan Schnupp, Angaben nach Arneth, Bischberg. Ein fränkisches Ganerbendorf, Hallstadt 1965; Ortsblatt von Bischberg von 1822) © Karte von Stefan Schnupp, Historisches Lexikon Bayern | Für Trappstadt existiert leider keine vergleichbare Darstellung!

Eine schöne Sache haben die Ganerben dem Markt Trappstadt dann aber auch hinterlassen: Im Jahr 1778 haben sämtliche Ganerben dem Ort Trappstadt die Erlaubnis erteilt, vier Jahr- und Viehmärkte abzuhalten. Im Jahr 2005 wurde das über 225 Jahre alte Marktrecht wieder belebt. Am Sonntag nach dem 26. Juli findet seitdem alljährlich das Anna-Marktfest statt. Über 4000 Besucher schlendern dann an diesem Tag durch die Marktstände, die zwischen den zahlreichen historischen und denkmalgeschützten Bauten stehen.  

Wer mehr über Ganerbschaften erfahren möchte, dem empfehlen wir den entsprechenden Eintrag des Historischen Lexikons der Bayerischen Staatsbibliothek unter www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Ganerbschaft

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