Als der Adel seine Burg verließ Station 01: Die Adelsgeschlechter der Haßberge und die Ganerbenburg Lichtenstein
Lichtenstein, 96176 Pfarrweisach
Station 01
Die Adelsgeschlechter der Haßberge und die Ganerbenburg Lichtenstein
Steinerne Zeugen

Übersicht über Standorte von Burgen, Burgruinen (blau) und Schlössern (rot) in den Haßbergen und den angrenzenden Regionen © Haßberge Tourismus (Karte basierend auf OSM)
Seit dem Mittelalter waren die Haßberge Zankapfel unterschiedlicher Mächte. Dabei begann das Gerangel um die Haßberge insbesondere im Jahr 1007, als das Bistum Bamberg gegründet wurde und innerhalb der Haßberge in Konkurrenz mit dem benachbarten Bistum Würzburg trat. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte haben dann Territorialpolitik, Zerwürfnisse und Intrigen sowie eigenständige Herrschafts- und Adelsfamilien u.a. dafür gesorgt, dass im Städtedreieck zwischen Coburg, Bamberg und Schweinfurt immer wieder aus Stein erbaute Machtdemonstrationen entstanden. Über 20 Burgen, Burgruinen und Burgställe sowie über 40 Schlösser zeugen heute noch auf eine beeindruckende Art und Weise auf kleinstem Raum von dieser faszinierenden Welt vergangener Tage.

Die mystische Ruine Rotenhan © A. Hub
Denn immer wieder bauten die beiden Mächte oder ihnen verbundene Herrschaftsfamilien unmittelbar an der Grenze der beiden Bistümer Burgen und später Schlösser, um ihren territorialen Anspruch zu befestigen und gleichzeitig ihren Ruhm und Reichtum mit stolzen Burganlagen und prächtigen Schlössern zu zeigen.

Schloss Eyrichshof im gleichnamigen Stadtteil von Ebern © Bernhard Schmalisch
Eines dieser Geschlechter sind bspw. die Freiherren von Rotenhan, deren einstige Burg nördlich von Ebern zerstört und nicht mehr aufgebaut werden durfte. Die Freiherren bauten daraufhin nur wenige hunderte Meter unterhalb der Burg einen dazugehörigen Gutshof zum Schloss aus. Auch heute noch leben die Freiherren von Rotenhan auf Schloss Eyrichshof.
Wie viele dieser Herrschafts- und Adelsfamilien an den Zankereien in den Haßbergen beteiligt waren, zeigt die Ritterkappelle in Haßfurt. Die Außenfassade des westlichen Chors der Kirche ist nämlich von einem dreifachen Wappenfries mit insgesamt 230 mittelalterlichen heraldischen Schilden umzogen und bildet damit ein einzigartiges heraldisches „Bilderbuch“, das uns einen eindrucksvollen Einblick in die Vielfalt fränkischer und schwäbischer Adelsgeschlechter gibt, die hier in den Haßbergen gewirkt haben und es vielfach auch heut noch tun.

Der Wappenfries der Ritterkapelle in Haßfurt © Ralf Schanze
Hier ein Überblick über einige der mächtigsten und bekanntesten dieser Adelsgeschlechter, die in den Haßbergen gelebt haben oder auch heute noch in den Haßbergen leben:

Altenstein (? bis 1878)
Burg Altenstein mit Altenstein und Schloss Pfaffendorf, Schloss Ditterswind | Quelle: wikicommons, gemeinfrei

Bibra (1151 bis heute)
Schloss Irmelshausen | Quelle: wikicommons, gemeinfrei

Fuchs (1109–1987)
Schloss Burgpreppach (Deuster-Fuchs von Bimbach) | Quelle: wikicommons, gemeinfrei

Greiffenclau (vor 1097 bis heute)
Schloss Gereuth | Quelle: wikicommons, gemeinfrei

Guttenberg (1310 bis heute)
Schloss Kirchlauter, zeitweise auch im Besitz von Schloss Sternberg | Quelle: wikicommons, gemeinfrei

Henneberg (1078 bis 1583)
Schloss Mainberg, Veste Heldburg | Quelle: wikicommons, gemeinfrei

Hutten (1247 bis heute)
Schloss Birkenfeld (heute im Besitz der Grafen zu Ortenburg) | Quelle: wikicommons, gemeinfrei

Lichtenstein (1336 bis 1850)
Burg Lichtenstein, Schloss Heilgersdorf, Schloss Gereuth, Schloss Reckendorf, Schloss Geiersberg (Seßlach) | Quelle: wikicommons, gemeinfrei

Rotenhan (1229 bis heute)
Burg Rotenhan, Schloss Eyrichshof, Schloss Fischbach, Schloss Rentweinsdorf, Schloss Untermerzbach, Schloss Ebelsbach, später im Besitz der Ruine Rauheneck | Quelle: wikicommons, gemeinfrei

Truchseß von Wetzhausen (1176 bis heute)
Schloss Wetzhausen, Schloss Bettenburg, Schloss Bundorf, Schloss Craheim, Schloss Sternberg | Quelle: wikicommons, gemeinfrei

Wildberg (1122 bis 1368)
Burg Wildberg (Sulzfelder Forst bei Bad Königshofen) | Quelle: wikicommons, gemeinfrei

Zollner von Rottenstein auch Zöllner von Ro(t)tenstein (? bis 1546)
Burg (heute Burgstall) Rottenstein | Quelle: wikicommons, gemeinfrei
Die Burg Lichtenstein
Die Burgruine Lichtenstein, an der wir uns gerade befinden, war eine hoch- bis nachmittelalterliche Höhenburg und Stammsitz der 1232 erstmals erwähnten Herren von Lichtenstein. Sie befindet sich auf einem langgestreckten Höhenzug der Haßberge, circa 100 Meter über dem Tal der Weisach. Wie viele der Ruinen in den Haßbergen ist sie in perfektes Beispiel für den Weg den viele Adelsgeschlechter im Laufe der Jahrhunderte unternommen haben: von den Burgen auf den Höhenzügen hinunter in die Schlösser in den Tallagen.
Die gesamte, fast 0,8 Hektar große Burganlage bestand einst aus vier Teilburgen. Während die ehemalige Vorburg im Süden ausgebaut wurde und bis heute erhalten blieb, wurde die Nordburg nach Kriegsangriffen aufgegeben und verfiel zur Ruine. An dem Platz an dem der dritte Ansitz stand, wurde in der Barockzeit die evangelische Kirche „Zum Ewigen Licht“ erbaut. Vom südwestlichen Teil der Burg erinnert ebenfalls nur noch eine Ruine an den damaligen Glanz der einstmals stolzen Anlage.

Im Luftbild der Anlage sind die einzelnen Teile der Burg noch gut zu erkennen: hinten die noch erhaltene Südburg (mit Fachwerk), davor die weiße Kirche. Im Bild rechts daneben die Reste der südwestlichen Befestigungsanlagen. Im unteren Teil des Bildes die Nordburg, von der nur noch die Ruinen erhalten sind © Florian Trykowski
Mit dem Tod von Wilhelm Ulrich von Lichtenstein 1699 erlosch allerdings die Hauptlinie der Familie auf der Stammburg. Nachdem dann auch 1845 der letzte Spross einer Nebenlinie des Geschlechtes starb, gelang die Burg schließlich über die Grafen von Rottenhan an deren freiherrliche Linie. Die Freiherren von Rotenhan sind bis heute Eigentümer und Bewohner der Südburg, während man die Ruine der Nordburg der Obhut des Landkreises Haßberge überließ.
So steht in Lichtenstein heute direkt neben einer erhaltenen und noch bewohnten Burg eine eindrucksvolle Ruinenanlage, die - wie bei der Burg Rotenhan – direkt in und auf mehrere Rhätsandsteinfelsen gebaut und integriert wurde. Auch heute noch ist daher eindrucksvoll zu sehen, wie die Felsen treppenartig behauen wurden, um die Burgmauern und Holzkonstruktionen auf Ihnen auflegen bzw. verankern zu können.
Zwischen 1325 und 1525 wurde die Anlage so ausgebaut, dass sie den Herren von Lichtenstein als sogenannte „Ganerbenburg“ diente. In einer solchen Burg lebten gleichzeitig mehrere adelige Familien oder Familienzweige (Ganerben) mehr oder weniger unabhängig voneinander in eigenen Burgbereichen. So sieht man heute auf dem Areal nicht nur die Reste eines Bergfrieds und anderer Wehrbefestigungen, sondern eben auch zahlreiche einzelne Wohntürme und Wirtschaftsgebäude.

Bauentwicklung der Nordburg Lichtenstein von 1200 bis 1436 © Büro für Burgenforschung Zeune
Die Ruine wurde seit 1995 aufwendig archäologisch untersucht, nachdem die Freiherren von Rotenhan sie dem Landkreis Haßberge geschenkt hatten. Heute gilt sie als eine der besterforschten Ruinen Frankens. Der Heimatverein Pfarrweisach betreut seitdem die Ruine und das umgebende Gelände. Die Ruine Lichtenstein (Nordburg) ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Nachfolgend finden Sie ein Video mit einer animierten Rekonstruktion der Rune Lichtenstein, die zeigt, wie die Burg Lichtenstein einst ausgesehen haben könnte.

Animierte Rekonstruktion von Burg Lichtenstein © Büro für Burgenforschung Dr. Zeune/ReUnion Media (Achtung externer Link YouTube)
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Die Öffnungszeiten der Ruine sind von 10:00 bis 18:00 Uhr.
Ruine Lichtenstein, 96176 Pfarrweisach
Weiter Blick in das Baunachtal bis hin zur Schwedenschanze und auf den Bramberg

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Lichtenstein 14, 96176 Pfarrweisach
Schaurig schöne Sagen zwischen Felsen, Höhlen und Pfaden
0:25 h66 hm66 hm1,3 kmsehr leicht

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Lichtenstein 14, 96176 Pfarrweisach
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Ruine lichtenstein, 96176 Pfarrweisach
Lichtensteins romantisches Felsenmeer mit Höhlen und Spalten.

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Lichtenstein, 96176 Pfarrweisach
Neben der Straße von Lichtenstein nach Bischwind befindet sich am Waldrand der Wanderparkplatz.

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Bei Buch befand sich ein Steinbruch, in dem man heute noch die alte Steinhauerkunst sehen kann. Im Wald sind vereinzelt auch Sandsteinblöcke zu entdecken.

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