Von fränkischen Leuchten und glühenden Franken Station 03: Die fränkische Leuchte
Burgstraße, 98663 Heldburg, Deutschland
Station 03:
Die “Fränkische Leuchte”
Die Veste Heldburg © Björn Chilian | Deutsches Burgenmuseum Veste Heldburg
Sie ist DAS Wahrzeichen des Heldburger Landes: die, auf einem alten Vulkankegel errichtete und dadurch quasi aus allen Richtungen weithin sichtbare, Veste Heldburg.
Erstmals erwähnt in der Mitte des 12. Jahrhunderts, diente die Burganlage der Veste Heldburg bis 1374 dem einflussreichen Geschlecht der Grafen von Henneberg als Amtssitz und zur Grenzsicherung. Danach fällt sie an die Wettiner und bleibt fast 600 Jahre bis 1945 im Besitz wechselnder wettinischer Linien, zuletzt der Linie Sachsen-Meiningen.
Im 16. Jahrhundert erfolgten umfangreiche Umbauarbeiten, die noch heute das Bild der Veste Heldburg prägen: aus der mittelalterlichen Burg wurde ein repräsentatives Märchenschloss im Renaissance-Stil. Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen gab der Veste ab 1875 teilweise ihr mittelalterliches Erscheinungsbild zurück. Zu dieser Zeit entstanden auch der eindrucksvolle Französische Bau im Stil der Neorenaissance sowie die „Freifraukemenate“, die dem Herzog und seiner Gattin als Gesellschaftszimmer diente. Heute befindet sich die Veste im Besitz der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.
Aufgrund ihrer exponierten Lage und der Tatsache, dass die Burg früher in Gefahrensituationen die Aufgabe hatte den fränkischen Nachbarburgen, wie bspw. der in Sichtweite befindlichen Veste Coburg, Feuerzeichen zu geben, wird Sie seit dem 14. Jahrhundert als Pendant zur „Fränkischen Krone“ (der Veste Coburg) auch liebevoll „Fränkische Leuchte“ genannt. Wobei sich auch hier die fränkisch geprägte Vergangenheit wiederfindet.
Hof der Veste 1872 links der Französische Bau mit Herren- und Frauenerker © gemeinfrei
Das Deutsche Burgenmuseum Veste Heldburg
Der Innenhof der Veste Heldburg © Björn Chilian | Deutsches Burgenmuseum Veste Heldburg
Am 7. April 1982 beschädigte ein Großbrand den Französischen Bau der Veste stark und vernichtete die gesamte bis dahin noch weitgehend erhaltene Innenausstattung der Wohnräume und des großen Festsaals. Aufgrund des Mangels an Material und Arbeitskräften war an eine Bausicherung oder einen Wiederaufbau während der DDR-Zeit aber zunächst nicht zu denken. Stattdessen wurde das Bauwerk durch die Witterung weiter geschädigt. Erst 1990 begann im Rahmen einer thüringisch-bayerischen Kooperation die Rettung des Französischen Baues mit dem Wiederaufbau des Dachs und dem Einziehen neuer Geschossdecken. Am 25. Oktober 1994 übernahm dann die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten die Veste Heldburg und setzte die Sanierungsmaßnahmen fort. Mit dem Ziel der Einrichtung eines Deutschen Burgenmuseums konnten ab 2008 die Sanierungsarbeiten ab diesem Zeitpunkt noch einmal forciert werden. Am 8. September 2016 wurde schließlich das Deutsche Burgenmuseum auf der Veste Heldburg eröffnet und ist seit dem 9. September 2016 für den regulären Besucherverkehr geöffnet.
Ein Ausstellungsraum des Deutschen Burgenmuseums auf der Veste Heldburg | Quelle: Josef Knecht, CC BY-SA 3.0
Seitdem thematisiert das Deutsche Burgenmuseum das Phänomen „Burg“ für den deutschen Kulturraum im überregionalen Kontext wie keine andere Einrichtung. Es zeigt Geschichte und Kultur der Burgen und ihrer Bewohner, veranschaulicht die Bedeutung und Funktion von Burgen und ihre bauliche Entwicklung sowohl in Friedens- als auch in Kriegszeiten. Auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zeichnet das Deutsche Burgenmuseum ein Bild von der Burg und ihrer Geschichte und erklärt, wie wir zu diesem Wissen gekommen sind und was wir noch nicht wissen.
Das Deutsche Burgenmuseum beteiligt sich aktiv an der Forschung, etwa über die Veranstaltung von Tagungen und Vorträgen. Es berücksichtigt aktuelle Ergebnisse in allen Teilen der Dauerausstellung sowie den Sonderausstellungen und macht sie in ihren Publikationen sichtbar. Ein besonderes Anliegen ist die Beteiligung von Nachwuchsforschern, Schülern und Studierenden. Das Deutsche Burgenmuseum ist damit die erste Adresse für jeden Burgenfreund, ob nun begeisterter Laie oder Wissenschaftler.
Die historische Kemenate auf der Veste Heldburg | Quelle: Josef Knecht, CC BY-SA 3.0
Weitere Informationen zur Veste Heldburg und dem Deutschen Burgenmuseum finden Sie unter:
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