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Fachwerkpoesie Station 07 Die Poesie der Haßberge

Haßbergstraße 10, 97491 Aidhausen, Deutschland

Fachwerkpoesie Station 07 
Die Poesie der Haßberge

Herbstliche Flur bei Eichelsdorf © Folker Bergmann

 

„Wenn man so süchtig ist wie ich, nach schönen Dörfern und nach alten Bauernhäusern, dann sind die Haßberge so etwas wie ein letztes Paradies in Bayern“

- Dieter Wieland

 

Mit diesem Satz eröffnete Dieter Wieland 1997 eine Folge seiner bekannten Fernsehreihe „Topographie“. Was danach folgt sind 45 Minuten voller eindrucksvoller Bilder die zeigen, was die Haßberge so besonders macht und warum dieser kleine und relativ unbekannte Landstrich eine solche Faszination für ihn ausübt. 

Und auch mehr als 30 Jahre später, haben die Haßberge nichts von Ihrem damaligen Charme verloren. Vielleicht ist heute sogar das Gegenteil der Fall: denn in Zeiten in denen beinahe jeder mit seinem Smartphone ständig und überall erreichbar ist, von Kalendern, Terminen und Eilmeldungen durch den Tag navigiert wird und zwischen Yogakurs und Kinderfußball noch schnell die Aktienkurse checken kann, stehen die Haßberge mit ihren vielen kleinen Fachwerkdöfern, Burgen, Ruinen und Schlösser inmitten einer kleinteiligen Landschaft voller blühender Hecken und Streuobstwiesen, tiefer Wälder, lustig vor sich hinmurmelnden Bächen und sonnenverwöhnten Weinhängen noch immer wie ein Fels in der Brandung der Digitalisierung, wie ein bunter Gegenpol zum blaulichtgeschwängerten Computer- und Handydisplay auf das wir stundenlang starren und wie eine Zeitkapsel jenseits von Urbanisierung und Turbokapitalismus. 

Nassach, das wunderschöne kleine Dorf voller Fachwerkhäuser in dem wir uns gerade befinden, soll hier nun sinnbildlich für die Haßberge stehen. Idyllisch am Haßbergtrauf gelegen, umgeben von kleinen Feldern, blühenden Hecken und Streuobstwiesen, mit einem alten Backhaus im Ortskern in dem heute noch die besten Brote, Brötchen und Kuchen von Hand gebacken werden. Da gehören außerhalb des Dorfes noch alte Streuobstwiesen zu einem jeden Haus und es wird sich auch noch um sie gekümmert! Immer wieder eröffnen sich Blick in den Haßberggau bis ins Schweinfurter Oberland und die Rhön. Weitsichten über eine malerische Landschaft, in der man noch die alten Haufendörfer erkennt, wie sie verstreut in der Landschaft liegen. Da ist man fast schon automatisch davon angezogen, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen und das Handy in der Hosentasche stecken zu lassen. 

Morgennebel über den Haßbergen bei Altershausen © Folker Bergmann

Und auch wenn man jetzt sagen könnte, das trifft auf alle ländlicheren Regionen in Deutschland oder sonst irgendwo auf der Welt zu, sprechen die Haßberge doch ihre ganz eigene Sprache. Eine Sprache, deren Singsang eine eigene Melodie innewohnt. Eine Melodie, deren Rhythmus noch an den der Natur erinnert und deren Strophen noch voll von altbekannten und gewohnten Klängen sind. Ja auch in den Haßbergen wurden mittlerweile breite moderne Straßen und Bundesstraßen gebaut. Von den größten Bausünden der letzten Jahre sind sie aber weitestgehend verschont geblieben. Außerdem ist es nicht selten, dass man hier noch vom Hahn geweckt wird, das Trommeln eines Spechts vernimmt oder einem ein kleines Orchester aus einer der alten Heckensäume entgegenzwitschert, wenn man daran vorbeispaziert. 

Eine Landschaft eben, in der es leichtfällt, ins Schwärmen zu kommen. In der man durch idyllische Natur schreitend poetische Reden schwingen und unter einem Birnbaum sitzend Gedichte rezitieren möchte. 

Sollten Sie auf ihrer Toure den gleichen Drang verspüren oder verspürt haben, genießen Sie die Zeit und lassen sie uns gerne wissen, was ihren kreativen Adern entsprungen ist. Wenn nicht, freuen wir uns trotzdem, dass sie diese Tour bis zum Ende gefahren sind und sich sogar unsere pseudopoetischen Abhandlungen über die Haßberge durchgelesen haben. 

 

ÜBRIGENS: Sollten Sie Interesse an der Folge Topograpahie von Dieter Wieland über die Haßberge haben, finden Sie diese auf Youtube (ein Klick auf das Bild unten bringt sie direkt zum Video). Wir finden: definitiv Sehenswert! Danach werden Sie die Haßberge (aber auch andere „alte Landschaften“) aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten. Da die Folge allerdings gut 40 Minuten dauert, empfehlen wir sich diese Station über die Merken-Funktion zu merken und als Betthupferl (im besten Fall mit WLAN) zu schauen! 

Achtung: Verlinkung zu externem Inhalt auf Youtube
 

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