Der Ring der Königin Station 04 Die Schlossgespenster von Brennhausen
Brennhausen 1, 97528 Sulzdorf an der Lederhecke, Deutschland
Der Ring der Königin Station 04
Die Schlossgespenster von Brennhausen
Das Wasserschloss Brennhausen
Was Sie hier vor sich sehen, ist wahrscheinlich - zusammen mit dem Wasserschloss in Irmelshausen - eine der schönsten Anlagen dieser Art in der weiteren Umgebung: Das mitten in der Flur gelegene Wasserschloss Brennhausen samt seinen zugehörigen Wirtschaftsgebäuden.
Ansicht der Anlage von Osten 2019, Bild von Jaslyn Gilbert, CC BY-SA 4.0
Die Anlage ist ringsum von Wasser umgeben. Der Bering (die Wehrmauer, die den inneren Bereich einer Burg oder einer ähnlichen Befestigungsanlage ringförmig umschließt) bildet eine rechteckige Terrasse, welche von Westen über eine Brücke zugänglich und ringsum mit einer Mauer umschlossen ist. Das in der Mitte der Terrasse stehende Schloss gliedert sich in zwei quadratische turmartige Bauten, welche ein schmaler Querflügel auf der Ostseite verbindet. Die gotische Wasserburg ist, typisch für das Mittelalter, eher schmucklos. Brennhausen dürfte in erster Linie als Wohnbau entstanden sein.
Luftaufnahme der Burg Brennhausen von Südwesten, vorn der älteste Wohnturm, Bild von CSvBibra, gemeinfrei
Die Burg hat eine lange, aber wenig eindeutige Geschichte. So gibt es Vermutung, dass einige Teile der Burg bis ins 13. Jahrhundert zurück gehen. Allerdings gibt es hierzu auch keine eindeutigen Belege, da es noch keine wissenschaftlich fundierte Bauforschung zur Burg gegeben hat. Urkundlich erwähnt wird ein „Truchsess von Brennhausen“ aber erstmals 1421. Nach einigem Hin und Her geht die Burg dann im Jahr 1681 als Lehen vom Hochstift Würzburg an den Freiherrn Hans Kaspar von Bibra. Dessen Enkel Friedrich Gotthelf gründete die Linie der Freiherren von Bibra-Brennhausen, die das Schloss auch noch heute besitzt!
Foto eines Gemäldes der Burg Brennhausen (bearbeitet), Ansicht von Westen, Bild von CSvBibra, gemeinfrei
Die Familie von Bibra leistet in den letzten Jahren Vorbildliches zum Erhalt der Burg: So wird 1969 an der Ostseite des Schlosses wieder ein Teich angelegt, damit der Charakter einer Wasserburg wieder deutlich zum Vorschein kommt und 1973 der Park hergerichtet. 1981 wird Brennhausen von seinem Besitzer Conrad von Bibra anlässlich des 300-jährigen Jubiläums, in dem sich die Burg in Familienbesitz befindet, renoviert. Besitzer der Burg ist nunmehr Terry Freiherr von Bibra.
Die Schlossgespenster von Brennhausen
Sicht von Nordwesten; ganz rechts der älteste Wohnturm, Bild von CSvBibra, gemeinfrei
Unabhängig von der langen Historie der Burg gibt es aber natürlich auch hier wieder eine schaurige Sage. Der Sage nach soll Schloss Brennhausen in alter Zeit ein Kloster gewesen sein. Und auch wenn man heute nichts mehr davon in Erinnerung hat, könnten die Flurnamen „Nonnenäcker“ und „Pfaffenpfad“ aus der Umgebung darauf hindeuten. Bei Nacht allerdings, wird die Erinnerung an das alte Kloster auf gruselige Weise wieder entfacht. Denn dann, zur bestimmten Stunde, treten plötzlich Nonnen aus der Wand, die wie in ihrem täglichen Trott versunken immer denselben Weg durch die Zimmer wandeln, bis sie dann wieder langsam in die Gemächer verschwinden.
Wer jetzt glaubt, dabei handelt es sich um eine der klassischen Spuk-Geschichten, dem sei noch folgender Bericht von Pfarrer Josef Stöger aus seiner Pfarrereigeschichte von Untereßfeld aus dem Jahr 1951 empfohlen:
„Am 7. Mai 1940 wurde Freiherr Baron von Bibra auf dem Friedhof von Untereßfeld bestattet. Ich besuchte ihn in den letzten Jahren öfters. Geschichtliche Aufzeichnungen hatte er keine. Er sprach die Vermutung aus, dass dieses Schloss in frühesten Zeiten ein Nonnenkloster gewesen sein müsse. Auch versicherte er mir wiederholt und ganz bestimmt trotz meines Abredens, er hätte einige Male Nonnen umgehen sehen im Schlosse, und beschrieb mir auch den Weg, den diese Geister gegangen seien, zeigte das Zimmer und wie sie dann durch die Wand gegangen seien, da, wo jetzt noch in der Mauer die Spuren einer ehemaligen Türe ins Freie zu sehen ist.“
Bei dieser Beweislage ist es daher vielleicht sogar besser, dass man das Schloss nur von außen betrachten kann!
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