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Der Ring der Königin Station 01 Die Ring-Sage Teil I

Zur Riedmühle, 97631 Bad Königshofen, Deutschland

Der Ring der Königin Station 01 Die Ring-Sage Teil I

Sagenhaftes Grabfeld

An der ersten Station auf dieser malerischen Tour durch das südöstliche Grabfeld möchten wir Sie mit auf eine spannende Reise durch die Sagenwelt rund um Bad Königshofen und Sulzfeld an der Lederhecke nehmen. Immerhin ist das Grabfeld eine seit Jahrtausenden besiedelte Region, in der sich die Bewohner über viele Generationen so manche seltsamen geographischen Eigenheiten und mysteriöse Ereignisse nur mit dem Werk des Teufels, übernatürlichen Kräften oder Geschichten aus einer längst vergangenen Zeit haben erklären können. 

Malerische Abendstimmung im Grabfeld © Ralf Schanze

Eine der berühmtesten Sagen rankt sich dabei um die Gründung der Stadt Königshofen – wie Bad Königshofen bis 1973 hieß, bevor es den Status als Kur-Stadt erhalten hat. Hauptfiguren der Story: Ein eifersüchtiger König und eine Königin, der zum falschen Zeitpunkt ein Malheur passiert, das auch heute noch in vielen Ehen zu einer mittelschweren Krise führen würde. Das interessante an dieser Sage: sie liefert gleich auch noch eine geradezu bestechend klare Argumentationskette, warum das Grabfeld, auch heute noch „Grabfeld“ genannt wird

Der Marktplatz von Bad Königshofen im Grabfeld © A.Hub

Die Ringlein-Sage

Es ergab sich, dass einst ein fränkisches Herrscherpaar mit seinem Gefolge zur Jagd in die hiesige Gegend ritt. Bei einem der vielen Stopps auf der Suche nach prächtigem Wild zog sich die Königin ihre wertvollen Handschuhe aus. Das war der Moment in dem ihr das Unglück geschah: ohne dass Sie es merkte, zog Sie sich mitsamt dem Handschuh auch den so wertvollen Ehering vom Finger. Erst später bemerkte Sie das Malheur. Ihr strenger und eifersüchtiger Gemahl unterstellte ihr direkt, dass sie ihren Ring absichtlich weggeworfen habe, da sie sich einem anderen Liebhaber zugewandte habe. Er droht ihr, sie aus der Familie auszustoßen. Sie beteuert inständig ihre Unschuld und trifft vor lauter Verzweiflung eine folgenschwere Entscheidung: Sie befiehlt allen ihren Bediensteten sich zu sammeln und zum Appel vor ihr anzutreten. Als alle vor Ihr stehen, schwört sie feierlich bei Gott und ihrer Ehre, dass Sie an dem Ort, an dem der Ring wiedergefunden wird, aus eigener Tasche eine Stadt gründen werde.  Ihr Leben lang stünde sie zudem in der Schuld ihrer Dienerschaft. 

 

Die Ringlein-Sage in der Heimatdichtung 

Der Heimatdichter Valentin Hummel (1813 – 1882) hat die Sage übrigens vor über einhundert Jahren in Gedichtform niedergeschrieben. 

Lithografie von Valentin Hummel um 1850 – Ansicht Bad Königshofen i. Grabfeld von Norden © Stadt Bad Königshofen

Die Ringlein-Sage Teil 1

von Valentin Hummel

 

Wohl knüpfen uns Sagen an eine Zeit,
Wo Helden regierten das Land,
Wo Fehden und Jagden nur ihre Freud’
Und manche Stadt damals entstand.

So liegt auch im Grabfeldgau eine Stadt,
Die älteren Ursprungs sich freut.
Was darob die Sage berichtet uns hat,
Bin ich zu erzählen bereit.

Ein stattlicher Hof lag in grauer Zeit,
Von Frankens König erbaut,
An der Stelle im Saalgrund, wo noch heut
Die Stadt Königshofen ihr schaut.

Beim Königshof hielt der Herrscher einst Jagd,
Die Königin an seiner Seite;
Groß war das Gefolge, Aufwand und Pracht
Nicht minder groß, reich auch die Beute.

Das Jagdvergnügen ein Unfall doch trübt:
Der Königin Ring ging verloren;
Beim Handschuhausziehen vom Finger sich schiebt
Der Ring, als Brautschmuck erkohren.

Der König, ein äußerst gestrenger Herr,
Blickt düster zu seinem Gemahl;
Getrieben von Eifersucht, rauh und schwer
Setzt es nun Worte der Qual:

Sag’ an, wo der Ring, den Treue Dir gab,
Verloren? glaub’ wer es da will,
Wo ist der Buhle, der von Dir die Gab’
Zum Pfande der Liebe erhielt?

Mit Thränen im Aug’ die Königin schwur,
Daß Wahrheit sie rede vor ihm,
Dem Herrn und Gebieter, sowie auch nur
Durch Suchen sich finde der Ring.

Sie gelobte hiemit, daß an dem Ort’,
An dem der Trauring sich finde,
Sogleich eine Stadt bei Gott und bei Wort
Aus ihren Mitteln sie gründe.

…..

 

Ob die Königin und ihre Gefolgschaft den Ring letztendlich fanden und den zornigen Gemahl wieder gütig stimmen konnten, erfahren Sie in Teil 2 dieser Station. 

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