Schloss Heringen

Weithin sichtbar überragen sie die Goldene Aue – die weißen Mauern des Schlosses Heringen der Grafen von Hohnstein aus dem 14. Jahrhundert. Das anerkannte Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung wurde in den letzten Jahren aufwendig saniert. Rund 700 Jahre sind die Gemäuer alt und erstrecken sich über fünf Etagen mit einer Höhe von rund 34 m. Die Gebäudesubstanz ist weitestgehend unverbaut erhalten geblieben. Während die Stadt mehrfach schweren Bränden ausgesetzt war, ist das Schloss verschont geblieben. Gräfin Clara von Schwarzburg-Frankenhausen, Tochter des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg, ist die berühmteste Bewohnerin des Schlosses. Von 1598 bis 1658 hatte sie das Amt und Schloss Heringen als Witwensitz inne. Denn bereits nach kurzer Ehe verstarb ihr Mann Graf Wilhelm I. von Schwarzburg-Frankenhausen. Die Schlossgeschichte begann bereits in den Jahren 1322 bis 1327. Die Hohnsteiner Grafen erbauten in Heringen eine romanische Burg - genannt "hohes Huß". Der Ort Heringen gründete sich schon im frühen Mittelalter. In dieser Zeit wurde Heringen auch das Stadtrecht durch die Hohnsteiner Grafen erteilt, worauf die Stadtbefestigung folgte. Anfang des 16. Jahrhunderts machten umfangreiche Umbauten aus der Burg ein Schloss im Renaissancestil. Im Großen Saal des Schlosses wird die Geschichte ausgestellt und erlebbar gemacht. Ein weiteres Highlight ist die im Mai 2019 eröffnete archäologische Dauerausstellung "Das älteste Dorf Thüringens". Umfangreiche Ausgrabungen zeigen, dass die Goldene Aue bereits in der Jungsteinzeit vor nahezu 7.500 Jahren besiedelt war. Dieser Zeitraum markiert eine der wichtigsten kulturgeschichtlichen Veränderungen der Menschheitsgeschichte. Im Schloss sind außerdem historische Objekte wie ein Tante-Emma-Laden, Möbel- und Wohnaccessoires ab den 30er-Jahren, ein Landambulatorium und wechselnde Sonderausstellungen mit regionalen Künstlern zu sehen.