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Kleine Städte - Große Denker Station 04: Ritterkapelle Haßfurt

Marktplatz 1, 97437 Haßfurt(0 m über NN)

Station 04

Ritterkapelle Haßfurt

Sie ist DAS Wahrzeichen Haßfurts und gehört zu den bedeutendsten gotischen Sakralräumen des Bistums Würzburg. Dabei hätte ihr äußeres Erscheinungsbild auch noch weitaus beeindruckender werden können: Die Ritterkappelle Haßfurt. 

Südwest-Ansicht der Ritterkapelle Haßfurt | Quelle: VideoPfarreiHassfurtCC BY-SA 4.0 (beschnitten)

 

Die „alte“ Marienkapelle

Die Geschichte des heutigen Wahrzeichens der Stadt, beginnt in der Zeit, als Haßfurt noch gar keine Stadt, sondern lediglich eine kleine Fischersiedlung am Ufer des Mains war. An der Stelle der heutigen Ritterkapelle stand damals ein romanischer Vorgängerbau, der dem Patrozinium Marias, der Mutter Jesus Christus unterstellte war und daher als Marienkapelle bezeichnet wurde.

Nach dem Aufstieg des kleinen Fischerdorfes zur Stadt unter dem Würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg, wurde Ende 14. Jahrhunderts auch eine neu „Stadtpfarrkirche“ zentral am Marktplatz gebaut. Die „alte“ Marienkapelle wurde sogar von der neuen Stadtmauer ausgeschlossen und begann langsam zu verfallen. 

Erst als der Generalvikar des Bistums und damaliger Oberpfarrer von Haßfurt, Dr. Johannes Ambundii im Jahr 1406 gemeinsam mit dem Ritter Dietrich Fuchs von Wallburg eine Bruderschaft gründet, wendet sich das Blatt für das vernachlässigte Gebäude. Denn die Bruderschaft findet in der Marienkirche ihr geistiges Zuhause und nach und nach treten immer mehr Angehörige des umliegenden Adels in die Bruderschaft ein. Und auch wenn heute keine Belege mehr darüber zu finden sind, konnte mit Hilfe der finanziellen Schlagkraft der Adeligen relativ schnell ein Neubau der Kapelle umgesetzt werden. Ein wahrscheinliches Relikt der einflussreichen Paten sind die über 230 Wappen schwäbischer und fränkischer Adelsfamilien, die sich in Dreierreihen an der Außenfassade des Ostchores befinden. 25 Wappen der wichtigsten fränkischen Familien, vermutlich Mitglieder der Marienbruderschaft befinden sich auch in der Kapelle selbst. 

Über 230 Adelswappen zieren in Dreierreihen den Ostchor der Marienkirche in Haßfurt und gaben ihr im Laufe der Jahren den Namen „Ritterkapelle“ © Ralf Schanze

 

Die neue Kirche wurde schließlich am 20. Juli 1465 durch Weihbischof Johannes Hutter geweiht. 

 

Renovierungen unter Julius Echter

Knapp eineinhalb Jahrhunderte später, erfuhr der „neue“ Sakralbau dann durch keinen geringeren als den Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn – der ja für seine baupolitisches Vermächtnis in ganz Franken bekannt ist - eine grundlegende Umgestaltung und wollte damit wohl auhc seine erfolgreichen Bemühungen um die Gegenreformation in Haßfurt unter Beweis stellen. Ab 1603 erhöhten Steinmetze das Langhaus und schufen eine einheitliche Firsthöhe mit dem Chor – stets ein besonderes Anliegen der Umbauten Echters. Anschließend wölbten sie das spätgotische Langhaus von 1431/38 ein und schufen so den bis heute prägenden Raumeindruck.

 

Renovierung unter Carl Alexander Heideloff

Mitte des 19. Jahrhunderts fiel die Marienkirche der ritterlichen Bruderschaft in Haßfurt dann einem ganz besonderen Architekten, Denkmalpfleger, Zeichner und Kunsthistoriker ins Auge: Carl Alexander Heideloff. Zu diesem Zeitpunkt königlich bayerischer Konservator, zog sogar eigens von Nürnberg nach Haßfurt, um sich ganz der Erforschung und Instandsetzung der Ritterkapelle zu widmen. Dabei war er schon zu Lebzeiten ein sehr bekannter Künstler und gesuchter Architekt. Zu seinen Auftraggebern zählten Ernst I. von Sachsen-Coburg-Gotha, Bernhard II. von Sachsen-Meiningen, Wilhelm von Urach und Fürst Hermann von Pückler-Muskau. Sein umfangreiches Werk im „altdeutschen Stil“ war wegbereitend für den Historismus (ein im späteren 19. und frühen 20. Jahrhundert verbreitetes Phänomen, bei dem Architekten und Künstler vorzugsweise auf Stilrichtungen vergangener Jahrhunderte zurückgriffen) und spiegelt facettenreich die romantische Mittelalterrezeption wider. 

Gebannt von der bewegten Historie des „kleinen“ Sakralbaus und den vielen adeligen Paten, entsprang schließlich ein durchaus großer Entwurf Heideloffs Feder.  Er wollte die Kapelle zu einer zweitürmigen „Kathedrale“ im gotischen Stil mit einem dreischiffigen Langhaus ausbauen. Rundherum sollten Wappen der Adelsgeschlechter den Bau zieren.

Südwest-Ansicht von Heideloffs Ausbauprojekt der Ritterkapelle Haßfurt, ca. 1854 aus Carl Alexander Heideloff - "Marianischer Ritter-Album" | Quelle: wikicommonsgemeinfrei

 

1860 erteilte die Regierung von Unterfranken dem Konservator allerdings eine Absage für den umfangreichen Umbau und untersagt ihm die gänzliche Umgestaltung. Heideloff durfte lediglich noch notwendige Schritte zur Sicherung von Chor und Gewölbe durchführen, die aufgrund der statischen Belastung durch die Umbaumaßnahmen unter Echter entstanden waren. 

Ost-Ansicht von Heideloffs Ausbauprojekt der Ritterkapelle Haßfurt, ca. 1854 aus Carl Alexander Heideloff - "Marianischer Ritter-Album" | Quelle: Dokumentationszentrum Historismus und Ritterkapelle 

Der heutige Ost-Chor der Ritterkapelle Haßfurt © Folker Bergmann

 

Restaurierung von 2006 bis 2010

Nachdem Anfang des Millenniums bedrohliche Bauschäden an der Ritterkapelle entdeckt und kartiert wurden, war eine vierjährige Renovierung von 2006 – 2010 notwendig. Neben der statischen Sicherung wurden aber auch weitere Maßnahmen umgesetzt, die den ursprünglichen Charakter der Kirche deutlicher hervorheben sollten. So erhielt der Innenraum bspw. seine verlorene Farbigkeit wieder und gotische Architekturelemente wurden freigelegt. Auch kehrten frühere Ausstattungstücke wieder in den Kirchenraum zurück. Unter der Orgelempore präsentiert sich jetzt eine freigelegte gotische Malerei mit den Kirchenvätern und den Symbolen der Evangelisten wie auch eine barocke Ölberggruppe. Auch eine Darstellung des hl. Christophorus an der Südwand wurde freigelegt. 

Einige der freigelegten gotischen Malereien unter der Orgelempore | Quelle: Tilman2007CC BY-SA 4.0

 

Dokumentationszentrum Historismus und Ritterkapelle

Im Zuge der jüngsten Restaurierung wurde direkt neben der Ritterkapelle auch ein kleines Dokumentationszentrum eingerichtet. Es präsentiert das Zeitalter des Historismus und veranschaulicht durch verschiedene Sakralgegenstände und Darstellungen aus dieser Epoche im Erdgeschoss sowie durch Visualisierungen der geplanten Umgestaltung der Ritterkapelle als Nationales Monument für Bayern Mitte des 19. Jahrhunderts durch den königlichen Conservator Karl Alexander Heideloff im Obergeschoss.

Darüber hinaus werden an einem Touchscreen der Wappenfries am Chor erläutert und Filme und Bilder zur Ritterkapelle bereitgestellt.

Das Dokumentationszentrum Historismus und Ritterkapelle neben der Nordseite der Kapelle  © Dokumentationszentrum Historismus und Ritterkapelle

 

Geöffnet hat das Zentrum Sonn- und Feiertags von 14.00 bis 17.00 Uhr. Weitere Informationen zum Zentrum finden Sie hier

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