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Hinter herrschaftlichen Mauern Station 01: Die Adelsgeschlechter der Haßberge

Marktplatz, 97461 Hofheim in Unterfranken, Deutschland

Station 01
Die Adelsgeschlechter der Haßberge

Steinerne Zeugen

Übersicht über Standorte von Burgen, Burgruinen (blau) und Schlössern (rot) in den Haßbergen und den angrenzenden Regionen © Haßberge Tourismus (Karte basierend auf OSM)

 

Seit dem Mittelalter waren die Haßberge Zankapfel unterschiedlicher Mächte. Dabei begann das Gerangel um die Haßberge insbesondere im Jahr 1007, als das Bistum Bamberg gegründet wurde und innerhalb der Haßberge in Konkurrenz mit dem benachbarten Bistum Würzburg trat. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte haben dann Territorialpolitik, Zerwürfnisse und Intrigen sowie eigenständige Herrschafts- und Adelsfamilien u.a. dafür gesorgt, dass im Städtedreieck zwischen Coburg, Bamberg und Schweinfurt immer wieder aus Stein erbaute Machtdemonstrationen entstanden. Über 20 Burgen, Burgruinen und Burgställe sowie über 40 Schlösser zeugen heute noch auf eine beeindruckende Art und Weise auf kleinstem Raum von dieser faszinierenden Welt vergangener Tage. 

Die mystische Ruine Rotenhan © A. Hub

 

Denn immer wieder bauten die beiden Mächte oder ihnen verbundene Herrschaftsfamilien unmittelbar an der Grenze der beiden Bistümer Burgen und später Schlösser, um ihren territorialen Anspruch zu befestigen und gleichzeitig ihren Ruhm und Reichtum mit stolzen Burganlagen und prächtigen Schlössern zu zeigen. 

Schloss Eyrichshof im gleichnamigen Stadtteil von Ebern © Bernhard Schmalisch

Eines dieser Geschlechter sind bspw. die Freiherren von Rotenhan, deren einstige Burg nördlich von Ebern zerstört und nicht mehr aufgebaut werden durfte. Die Freiherren bauten daraufhin nur wenige hunderte Meter unterhalb der Burg einen dazugehörigen Gutshof zum Schloss aus. Auch heute noch leben die Freiherren von Rotenhan auf Schloss Eyrichshof. 

Wie viele dieser Herrschafts- und Adelsfamilien an den Zankereien in den Haßbergen beteiligt waren, zeigt die Ritterkappelle in Haßfurt. Die Außenfassade des westlichen Chors der Kirche ist nämlich von einem dreifachen Wappenfries mit insgesamt 230 mittelalterlichen heraldischen Schilden umzogen und bildet damit ein einzigartiges heraldisches „Bilderbuch“, das uns einen eindrucksvollen Einblick in die Vielfalt fränkischer und schwäbischer Adelsgeschlechter gibt, die hier in den Haßbergen gewirkt haben und es vielfach auch heut noch tun. 

Der Wappenfries der Ritterkapelle in Haßfurt © Ralf Schanze

 

Hier ein Überblick über einige der mächtigsten und bekanntesten dieser Adelsgeschlechter, die in den Haßbergen gelebt haben oder auch heute noch in den Haßbergen leben: 

 

Altenstein (? bis 1878) 
Burg Altenstein mit Altenstein und Schloss Pfaffendorf, Schloss Ditterswind | Quelle: wikicommonsgemeinfrei

 

Bibra (1151 bis heute) 
Schloss Irmelshausen | Quelle: wikicommonsgemeinfrei

 

Fuchs (1109–1987)
Schloss Burgpreppach (Deuster-Fuchs von Bimbach) | Quelle: wikicommonsgemeinfrei

 

Greiffenclau (vor 1097 bis heute) 
Schloss Gereuth | Quelle: wikicommonsgemeinfrei

 

Guttenberg (1310 bis heute) 
Schloss Kirchlauter, zeitweise auch im Besitz von Schloss Sternberg | Quelle: wikicommonsgemeinfrei

 

Henneberg (1078 bis 1583) 
Schloss Mainberg, Veste Heldburg | Quelle: wikicommons, gemeinfrei

 

Hutten (1247 bis heute) 
Schloss Birkenfeld (heute im Besitz der Grafen zu Ortenburg) | Quelle: wikicommonsgemeinfrei

 

Lichtenstein (1336 bis 1850) 
Burg Lichtenstein, Schloss Heilgersdorf, Schloss Gereuth, Schloss Reckendorf, Schloss Geiersberg (Seßlach) | Quelle: wikicommonsgemeinfrei

 

Rotenhan (1229 bis heute) 
Burg Rotenhan, Schloss Eyrichshof, Schloss Fischbach, Schloss Rentweinsdorf, Schloss Untermerzbach, Schloss Ebelsbach, später im Besitz der Ruine Rauheneck | Quelle: wikicommonsgemeinfrei

 

Truchseß von Wetzhausen (1176 bis heute)
Schloss Wetzhausen, Schloss Bettenburg, Schloss Bundorf, Schloss Craheim, Schloss Sternberg | Quelle: wikicommonsgemeinfrei

 

Wildberg (1122 bis 1368) 
Burg Wildberg (Sulzfelder Forst bei Bad Königshofen) | Quelle: wikicommonsgemeinfrei

 

Zollner von Rottenstein auch Zöllner von Ro(t)tenstein (? bis 1546) 
Burg (heute Burgstall) Rottenstein | Quelle: wikicommonsgemeinfrei

 

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