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Zwischen Saale und Milz Station 02 Lebens- und Wirtschaftsader Milz

Weidachsmühle 2, 97633 Saal an der Saale, Deutschland

Zwischen Saale und Milz Station 02 Lebens- und Wirtschaftsader Milz

Das Flüsschen Milz 

Rotmilane im Naturschutzgebiet Milzgrund, Bild von Fotografiedanielhayungs, CC BY-SA 4.0

 

Hier im beschaulichen Saal an der Saale mündet das kleine Flüsschen „Milz“ in die fränkische Saale, von der der Ort übrigens auch seinen Namen hat. Von ihrer Quelle westlich der thüringischen Ortschaften Roth und Zeilfeld unweit der Gleichberge, hat die Milz fast 36 Kilometer hinter sich gebracht, ist dabei gute 170 Höhenmeter hinabgeflossen und weist damit ein durchschnittliches Sohlgefälle von 4,7 ‰ auf. Wenn auch ein kurzes, doch ein munteres Vergnügen!

Dabei ist das Tal der Milz ein hochwertiges Feuchtbiotop, in dem seltene und gefährdete Arten vorkommen. In den Feuchtwiesen und Auen finden sich z. B. die Bekassine, das Braunkehlchen, das Blaukehlchen, die Sumpfschrecke und die Wanstschrecke. An und in der abschnittsweise noch sehr naturnah verlaufenden Milz leben typische Bachbewohner wie Eisvogel, Prachtlibelle, Bachforelle, Regenbogenforelle und viele andere. 

Energie im Fluss

 

Einer der letzten im Grabfeld tätigen Müller war Oskar Junius, der in Waltershausen die Dorfmühle betrieb © Reinhold Albert

 

Die wirtschaftliche Nutzung des Flusses Milz begann schon im frühen Mittelalter. Weil ihr viel Quellwasser aus den Gleichberggebiet zuläuft und sie am Oberlauf schnell fließt, eignete sie sich ideal für den Betrieb von Wassermühlen. Sie war damit ein wichtiger Treiber der Besiedlung und Wirtschaftskraft dieser Region. Im Jahr 1618 wurde sogar die Müllerzunft Königshofen/Wildberg gegründet, in deren Zunftordnung festgeschrieben wurde, welcher Müller für welche Orte zuständig war. Im Mühlenverzeichnis aus dem Jahr 1895 sind der Milz und dessen Zuflüssen noch 13 Mühlen zugeordnet: 

  • Dorfmühle, Irmelshausen
  • Dorfmühle, Höchheim
  • Gemeindemühle, Gollmuthhausen
  • Dorfmühle, Gollmuthhausen
  • Neumühle, Gemeinde Aubstadt
  • Linsenmühle, Gemeinde Aubstadt
  • Schützenmühle, Aubstadt
  • Buchmühle, Waltershausen
  • Dorfmühle, Waltershausen
  • Weidachsmühle, obere, Waltershausen
  • Weidachsmühle, untere, Waltershausen
  • Papiermühle, Walterhausen
  • Steinmühle, Saal

Jahrhunderte lang half die Energie der munter vor sich hinfließenden Milz auf diese Weise den Einwohnern der Region bei den unterschiedlichsten Aufgaben, wovon die Namen der heute noch erhaltenen Mühlen zeugen. Einige von ihnen sind auch heute noch in Betrieb, vorrangig im Nebenerwerb. Die Rittersmühle kurz vor der Mündung des Flusses in die Fränkische Saale ist heute ein Sägewerk. Heute dient die Wasserkraft der Milz vor allem auch der Stromerzeugung. 

 

Die Rittersmühle in Waltershausen nutzt die Kraft des Wassers für ihr Sägewerk © Reinhold Albert.

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