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Unterwegs zu Kirchen und Klöstern Station 03 Klosterlandschaften in Franken

Kirchberg, 97702 Großwenkheim, Deutschland

Unterwegs zu Kirchen und Klöstern Station 03 
Klosterlandschaften in Franken

Klosterlandschaften in Franken

Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte war es neben der Politik vor allem auch die Religion, die die Geschichte und Geschicke einer Region beeinflussten. Zentren der geistlichen (aber oft auch weltlichen) Macht, waren seit jeher die Hochstifte, Diözesen und Bistümer. Hier im nördlichen Franken trafen – auch wenn sich die territorialen Ausbreitungen durch Schenkungen, Kriege oder andere Ereignisse immer wieder veränderten – insbesondere drei dieser Diözesen aufeinander: Würzburg, Bamberg und Mainz. Später auch Fulda und Erfurt.

Karte der katholischen Diözesen in Deutschland vor 1517 © NordNordWest (CC BY-SA 3.0)

 

Entsprechend zur Entwicklung der Bistümer entwickelte sich im mittelalterlichen Franken dann sukzessive auch eine hohe Dichte von Klöstern vieler unterschiedlichster Orden.  Bis ins 10. Jhdt. geschah dies noch auf königliche oder adlige Initiativen in Form von Stiftungen. Später übernehmen die Bistümer die Stiftungsinitiative. Unter Bischof Adalbero von Würzburg erfolgt bspw. die Förderung von Münsterschwarzach, das Stift St. Stephan in Würzburg und der oberösterreichische Ableger Lambach. Auf Bamberger Seite sind unter Bischof Otto dem Heiligen die Klöster auf dem Michelsberg, Banz und Theres zu nennen.

Die Benediktiner waren die ersten Mönche im frühmittelalterlichen Franken. Ab 1127 sind dann auch die Zisterzienser in Franken aktiv und im Gegensatz zu den Benediktinern sehr gut organisiert und vernetzt – nicht zuletzt auch mit starken internationalen Kontakten. Sie bilden eine der Säulen der staufischen Politik und so ist es nicht verwunderlich, dass sie in Franken stark gefördert werden. Zisterzen in Franken sind z.B. Ebrach, Heilsbronn, Langheim, Bronnbach und Bildhausen.

Gesamtanlage Kloster Ebrach im nördlichen Steigerwald © Sigismund von Dobschütz (CC BY-SA 3.0)

Neben den Benediktinern und Zisterziensern gründeten aber noch viele weitere Orden Klöster hier in der Region: Einige Ordenskapitel mit einem beispielhaften Kloster sind:

  • Augustiner-Eremiten (ehemaliges Kloster Königsberg in Bayern)
  • Dominikaner (ehemaliges Dominikanerkloster Bamberg) 
  • Franziskaner (Kloster Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein)
  • Kapuziner (Kloster Königshofen im Grabfeld)
  • Karmeliten (ehemaliges Kloster Neustadt an der Saale)
  • Karmelitinnen: Kloster Regina Pacis (Rödermaier)

Häufig wurden Klöster aber nicht nur in Städten, sondern bewusst in kaum oder sehr dünn besiedelten Gebieten errichtet und waren so für die Region auch abseits des Glaubens ein „wahrer Segen“. Denn Klöster waren seit jeher nicht nur bedeutende Seelsorgeeinrichtungen und hervorragende geistliche Zentren, sondern auch ökologische, soziale und ökonomische Kristallisationspunkte und hatten mit ihren zum Teil sehr umfangreichen Gebäuden und landwirtschaftlichen Flächen große Strahlkraft für ihr Umfeld. Von der schlichten Urbarmachung der Landschaft, über biologisches und naturkundliches Expertenwissen bis hin zur ausgeklügelten Teichwirtschaft um Fischzucht zu betreiben und natürlich der Etablierung des Weinanbaus, haben die Klöster aller Ordensgemeinschaften zu jener Zeit begonnen, die Kulturlandschaft zu formen, die wir teilweise bis heute noch vorfinden. 

Der Vater des fränkischen Silvaners: Abt Alberich Degen vom Zisterzienserkloster im nahen Ebrach.  1665 bringt er die Silvanerrebe von Österreich nach Franken und baut die widerstandsfähige Rebe erfolgreich an. © 

Auch hier in Großwenkheim haben die Klöster ihre Spuren hinterlassen: So geht der barocke Bau der heutigen Mariä-Himmelfahrt-Kirche in Großwenkheim auf die Initiative von Bonifaz Geßner, dem Abt des Zisterzienserklosters Maria Bildhausen im Jahr 1765 zurück. Der Abt stiftete zudem den in Königshofen hergestellten Hochaltar. Sein Altarbild wurde 1767 vom Bamberger Maler Marquart Treu geschaffen und zeigt Marias Tod und Himmelfahrt. Der Hochaltar selbst, dessen Herstellung 700 Reichstaler kostete, wurde von 1768 bis 1771 durch den Stuckateur J. Michael Krieger aus gegossenen Teilen zusammengesetzt und 1777 von Nikolaus Amersbach vergoldet.

Mariä-Himmelfahrt-Kirche Großwenkheim © A. Köppl (CC BY-SA 3.0)

 

Quellen:

http://www.foracheim.de/cms.php?cmspid=79 

https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bistumsorganisation#:~:text=Die%20mittelalterlichen%20Anf%C3%A4nge%20bisch%C3%B6flich%20verfasster,Passau%2C%20Salzburg)%20kanonisch%20errichtet

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bayerischer_Kl%C3%B6ster_und_Stifte 

https://hey.bayern/events/204567

https://www.hdbg.eu/kloster/index.php/geschichte 

https://de.wikipedia.org/wiki/Mari%C3%A4_Himmelfahrt_(Gro%C3%9Fwenkheim)

 

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