erstellt am 28.10.2021
Dürre, Starkregen und Hitzewellen beeinträchtigen das Tourismusgeschäft
Autor:Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Neue Studie zeigt, wie sich Reiseregionen an den Klimawandel anpassen können.
Der Klimawandel führt in Deutschland zu mehr Hitze, vermehrter Trockenheit verbunden mit Wassermangel und Waldbränden, weniger Schneesicherheit und gleichzeitig zu zunehmenden Starkregen und Hochwassern. Wie davon der Tourismus betroffen ist und welche Anpassungsstrategien möglich sind, zeigt eine aktuelle Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Die Studie empfiehlt den Tourismusregionen, bereits jetzt Vorbereitungen zu treffen, um weiterhin attraktiv für Reisende zu sein. Die vorgeschlagenen Maßnahmen reichen dabei von Infrastrukturanpassungen über Veränderungen in der Produktpalette bis hin zu Krisenplänen. Für kurzfristige Wetterereignisse ist es zudem wichtig, im Bereich von Krisenprävention und Krisenkommunikation aktiv zu werden.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Der Tourismus ist zugleich Verursacher und Betroffener des Klimawandels. Rund fünf Prozent aller Treibhausgasemissionen weltweit sind allein dem Tourismus zuzuschreiben, das sind mehr als eine Milliarde Tonnen pro Jahr. Die Gegenmittel sind klar: Lieber regional und mit der Bahn verreisen, statt mit Auto oder Flugzeug. Energieeffiziente Hotelanlagen mit Ökostrom schützen das Klima und sind gut für ihre Tourismusregion. Denn die Folgen des Klimawandels, wie Hoch- oder Niedrigwasser, bedeuten erhebliche Umsatzeinbußen. Wo der Tourismus die einzige Einnahmequelle ist, trifft es die Menschen besonders hart. Damit die Verantwortlichen vor Ort gute Lösungen zur Klimaanpassung finden, steht der Bund ihnen mit Beratungsangeboten und Fördermitteln für Projekte oder Anpassungsmanager*innen zur Seite. “
Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes: „Wie beim Klimaschutz dürfen wir bei der Klimaanpassung keine Zeit mehr verlieren. Das gilt auch für die Tourismusregionen. Sie müssen ihre Geschäftsmodelle verändern – hin zu klimaverträglichem Tourismus und zu Angeboten, die auch zukünftig für die Regionen funktionieren. Die heutigen Auswirkungen des Klimawandels machten deutlich: Die Tourismusdestinationen müssen schnell Strategien und Konzepte entwickeln, um sie gegenüber dem Klimawandel widerstandsfähig aufzustellen.“
Belastungen der Umwelt durch den Tourismus sind vielfältig und werden häufig unterschätzt. Dazu zählen insbesondere klimaschädliche Emissionen durch den Reiseverkehr, aber auch der Verbrauch von Wasser, Flächen und Gütern sowie das Abfallaufkommen und der Verlust der Biodiversität. 40 Prozent der Treibhausgasemissionen im Tourismus entfallen auf Flugreisen, 32 Prozent auf den Autoverkehr und 21 Prozent auf die Unterkünfte.
Die Reiseregionen in Deutschland sind von den Folgen des Klimawandels sehr unterschiedlich betroffen. In den Bergen nimmt die Schneesicherheit ab, am Meer wird der Küstenschutz an Bedeutung gewinnen. Regionen mit Flüssen haben mit Hoch- und Niedrigwasser zu kämpfen. Beide beeinträchtigen beispielsweise Flusskreuzfahrten, den Fährbetrieb und alle Wassersportaktivitäten. Bei häufigeren Überschwemmungen sind Aktivitäten im Uferbereich wie Beherbergung, Gastronomie, Rad- und Wandertourismus gefährdet. In einzelnen Fällen sind sie schon heute kurz- bis mittelfristig nicht mehr möglich.
Tourismusregionen können sich anpassen, indem sie ein breites Spektrum an witterungsunabhängigen Reiseaktivitäten anbieten und bewerben. Zudem wird es wichtiger, so die Studie, sich im Tourismus auf kurzfristige Extremwetterereignisse einzustellen. So sind bestehende Evakuierungs- und Krisenkommunikationspläne anzupassen, das Personal muss dafür geschult werden. Die Rahmenbedingungen für den Tourismus unterscheiden sich je nach Reisegebiet, so müssen auch die Lösungen in den Regionen gesucht werden. Dabei kommt es nicht nur auf die geographischen und klimatischen Gegebenheiten an, sondern auch auf die Angebotsstruktur am Reiseziel vor Ort. Dennoch nennen die Autorinnen und Autoren der Studie eine Reihe von Vorsorgemaßnahmen, die alle Tourismusregionen treffen sollten: Gefährdete Gebiete lokalisieren und beobachten, Gäste und Personal darüber informieren und konkrete Verhaltenshinweise geben, Infrastrukturen an die jeweiligen Risiken anpassen sowie, falls nötig, Besucherlenkung zur Reduzierung von Risiken einsetzen.
Weitere Informationen
Themenseite „Anpassung an den Klimawandel im Tourismus“
Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021
GIS-Tool zu Klimaveränderungen in Reiseregionen
Leitfaden "Anpassung an den Klimawandel: Die Zukunft im Tourismus gestalten"
Das könnte Dir auch gefallen
"Das könnte Dir auch gefallen" überspringenKlimarisiken gefährden Lebens- und Umweltqualität
erstellt am 03.03.2022
Der IPCC warnt: Die Klimarisiken für Ökosysteme und Menschen nehmen weltweit rapide zu. Nur konsequenter Klimaschutz und frühzeitige Klimaanpassung können Risiken verringern.
Freie Flüsse, freie Fließstrecken an der Baunach
erstellt am 09.07.2021
In einem gemeinsamen Projekt wollen der WWF Deutschland und das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Kronach das ehemalige Wässerwiesenwehr „Leucherhof“ an der Baunach zurückbauen.
Vielfalt im Wald von Oberhaid
erstellt am 03.09.2021
Oberhaid 02.09.2021. Wer die sonnigen Tage nach dem vielen Regen genießen möchte, für den lohnt sich ein Spaziergang durch Oberhaids Wald.
Mehr Klimaschutz im Wald: Bund stellt rund 130 Mio. Euro für Waldbesitzende zur Verfügung
veröffentlicht am 29.04.2024
BMUV und BMEL führen erfolgreiches Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ fort
Der Wald, wie wir ihn heute kennen, ist nicht mehr zu retten!
erstellt am 19.09.2022
Blätter mit herbstlicher Färbung im August, immer mehr absterbende Bäume im Wald und eine Ausbreitung des Borkenkäfers - Diese Anzeichen sind den Meisten wohl dieses Jahr aufgefallen, wenn sie im Wald unterwegs waren. Und die Prognosen sind beängstigend; den voranschreitenden Klimawandel kann der Wald, so wie wir ihn heute kennen, wahrscheinlich nicht überleben.
Naturerlebnis-Führungen erfreuen sich großer Beliebtheit
erstellt am 28.10.2021
Naturpark-Rangerin Katja Winter zieht Bilanz für das Jahr 2021
Feuchtlebensraum in der Gemeinde Sulzdorf a.d.L.
Gemeindewald, 97528 Sulzdorf a. d. L., Deutschland
erstellt am 27.03.2023
Gemeinsam mit der Försterin Julia Bischof vom AELF hat der Naturpark Haßberge auf einer Waldfläche der Gemeinde Sulzdorf a.d.L. ein Feuchtbiotop angelegt.
Jugend trifft Streuobst - Äpfel mal nicht aus dem Supermarkt
St2275, 97437 Haßfurt, Deutschland
erstellt am 09.11.2021
Ein Projekt der Heinrich-Thein-Schule: Obsternte, Baumschnitt, Baumpflanzung und eine Wanderung im Abt-Degen-Weintal führte die Schüler*innen ganz praktisch an die Thematik Streuobst - Äpfel mal nicht aus dem Supermarkt heran.
Fachkräfte, Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Spessart Tourismus stellt die Weichen für die Zukunft
veröffentlicht am 18.02.2022
Anna-Lena Kröckel lebt in Gelnhausen und arbeitet für ODW Elektrik in Steinau. Das international im Automotive Bereich tätige Unternehmen verfügt auch über einen Standort in Mexiko, dort lebte die Botschafterin eineinhalb Jahre. Zurück in Gelnhausen kann sie aus ihrem Homeoffice mit den weltweiten Standorten von ODW kommunizieren und gleichzeitig die Vorzüge des Main-Kinzig-Kreis genießen.
Hanauer Hoteliers-Familie in zweiter Generation Vier-Sterne-Superior für das Hotel Birkenhof in Hanau-Steinheim
veröffentlicht am 08.12.2021
Das Hotel Birkenhof in Steinheim gilt als Besonderheit in der Stadt Hanau sowie in der Destination Spessart: Darf es als einziges Haus in der Destination weiterhin die Vier Hotelsterne mit dem Zusatz Superior des Deutschen Hotellerie und Gaststättenverbandes (DEHOGA) tragen. Der DEHOGA vergibt die Sterne alle drei Jahre nach erfolgter Prüfung anhand eines festgelegten Kriterienkatalogs.
Kleine Unterkünfte weiterhin bei Gästen sehr gefragt – Erneut drei Sterne für das Gasthaus „Zum Jossatal“
veröffentlicht am 22.11.2021
Die G-Klassifizierung des Deutschen Hotellerie und Gaststättenverbandes (DEHOGA) ist auf die besonderen Bedürfnisse von Gästehäusern, Gasthöfe und Pensionen ausgelegt. Und so wurde in diesem Herbst auch das Gasthaus „Zum Jossatal“ erneut im Rahmen der G-Klassifizierung vom DEHOGA geprüft und mit drei Sternen ausgezeichnet
Modern wohnen, regional speisen, entspannt genießen: Neue DEHOGA-Sterne für das Hotel Zum Schwanen in Bruchköbel-Roßdorf
veröffentlicht am 15.10.2021
2012 erhielt das familiengeführte Hotel zum Schwanen in Bruchköbel-Roßdorf erstmals die Drei Hotelsterne des Deutschen Hotellerie und Gaststättenverbandes (DEHOGA). Im Sommer 2021 erfolgte die aktuelle Prüfung durch den DEHOGA, welcher das Haus erneut mit Drei Sternen Superior auszeichnete.
Neue Sterne in Gelnhausen: Vier Sterne für Ferienwohnungen „Rottgarten“ in Gelnhausen-Haitz
veröffentlicht am 03.01.2022
Knapp 14 Jahre vermietet Ruth Schneider nun schon ihre Ferienwohnungen in Gelnhausen an Geschäftsreisende wie Privaturlauber. In diesem Jahr wurden die beiden Ferienwohnungen „Rottgarten“ erneut mit den Sternen des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) für Ferienunterkünfte ausgezeichnet.
Wahl der Schöffen / Jugendschöffen für die Jahre 2024 mit 2028 - Benennung von Personen für die Vorschlagsliste
veröffentlicht am 01.02.2023
Wahl der Schöffen / Jugendschöffen für die Jahre 2024 mit 2028 - Benennung von Personen für die Vorschlagsliste
veröffentlicht am 16.03.2023
Winterzauber im Spessart und der Spessart Adventskalender – Gemeinsame Aktion in der Weihnachtszeit
veröffentlicht am 10.12.2021
Auch in diesem Jahr werben die Tourismusorganisationen Spessart Tourismus und Marketing GmbH und der Tourismusverband Spessart-Mainland e.V. während der Adventszeit mit einer gemeinsamen Aktion.
Zweites Corona-Jahr führt mehr Gäste und Wanderer in den Main-Kinzig-Kreis
veröffentlicht am 22.03.2022
Übernachtungsplus von 8 % - Aufenthaltsdauer auf fast 5 Tage verlängert Die Tourismuszahlen im Jahr 2021 im Main-Kinzig-Kreis sind trotz der Corona-Einschränkungen und den Lockdowns von Januar-Mai im Vergleich zu 2020 gestiegen: um 8,0 % bei den Übernachtungen auf 958.810 und um 4,2% bei den Gästeankünften auf 194.276. Die Aufenthaltsdauer verlängert sich nach dem starken Anstieg im vergangenen Jahr auf jetzt 4,9 Tage (2020: 4,8 und 2019: 3,8 Tage).
10 Jahre Ergotherapie Kinzl in Naila
veröffentlicht am 09.05.2014
Mit 44 Jahren hat sich Regina Kinzl beruflich neu orientiert und an der Fachschule in Bad Elster ihre Ausbildung zur staatlich geprüften Ergotherapeutin begonnen. Drei Jahre später war ihre erste Station nach dem erfolgreichen Abschluss die Url...