Nach einer Wanderung auf dem Jungbrunnen-Weg um den Kurort Bad Steben fühlt man sich wie neu geboren.
Die Einweihung dieses schönen, abwechslungsreichen Rundwanderweges fügte sich nahtlos in die Feierlichkeiten zum 175. Jubiläum (2007) als Staatsbad in Bad Steben ein. Der Name soll auch an jenes ferne Jahr 1832 erinnern, als Bayern die ältesten, schon gerne genutzten, Heilquellen des Freistaates kaufte. Ihre Heilwirkung wird 1444 bereits erstmals genannt. Die beständige Aufwärtsentwicklung des Staatsbades wurde 1925 bestätigt, als der Ort zum Bad wurde.
Wir beginnen die Wanderung an der Wandertafel im Kurpark, laufen die Badstraße und die Hauptstraße entlang, ehe wir das nördlichste Staatsbad Bayerns im Pfaffensteig verlassen. Unterwegs lohnt es sich die Sehenswürdigkeiten zu beachten:
Das Alexander-von-Humboldt-Denkmal (errichtet 2007 vom Geschichtsverein Bad Steben), die 1963 erbaute kath. Pfarrkirche Maria, Königin des Friedens, das Bergamt und das Humboldthaus (es erinnert an den Aufenthalt Humboldts in Bad Steben) und schließlich die Wehrkirche St. Walburga, das Wahrzeichen des Ortes. Nach nicht bezeugter Überlieferung geht sie auf das Jahr 1020 zurück.
Ehe wir in den Pfaffensteig abbiegen kommen wir am Rathaus vorbei, an dessen Stätte einst die von Humboldt 1793 eröffnete, weltweit erste, Berufsschule für Bergleute stand. Im Pfaffensteig, er wurde einst von den Pfaffen (den Pfarrern) auf dem Weg nach Lichtenberg begangen, laufen wir bald links durch die Gärten, dann den Weg stetig bergan zum Aussichtspunkt auf dem 653 m hohen Landeshügel (siehe Ende der Beschreibung). Der Wanderweg führt über die Bergkuppe und die Staatsstraße zu einem nicht geteerten Fahrweg nach links und auf einem Fußweg zu einer Straßenkreuzung (Abstecher: Mordlau). Der Bad Stebener Ortsteil Mordlau, dem vermutlich ein Mordfall längst vergangener Tage den Namen gab, bestand einst aus zwei Zechenhäusern und lag an einer mittelalterlichen Straße, die vom Rodachtal ins Saaletal führte. Otto Knopf schreibt, dass früher die Kurgäste das gute Bier aus dem Straßenschacht lobten, das bei schönem Wetter in so genannten Streuhütten (Lauben) ausgeschenkt wurde. Das Mordlauer Bergbaurevier war eines der ergiebigsten im Frankenwald.
Wir halten uns nach rechts, verlassen aber bald die Teerstraße auf einen Feldweg und wandern ansteigend zwischen den Feldern am Waldrand zum Rumpelbühl mit schönen Weitblicken: ZPR Blankenstein (Papierfabrik), Eisenbühl am Gupfen, Obere Zeitelwaidt, Windräder bei Berg an der A9. Der Weg führt vor dem Haus durch das Anwesen in der Oberzeitelwaidt rechts talwärts in den Wald. Wir wandern vorwiegend durch gepflegten Hochwald, meist links haltend abwärts, vorbei an der Unteren Zeitelwaidt, bis wir auf den Forstweg im Talbereich der Thüringischen Muschwitz stoßen. Wir folgen ihm nach links bis zum nahen Waldende und blicken auf die nahe Krötenmühle in Tal, vor welcher wir nach links abbiegen.
Die Obere und die Untere Zeitelwaidt und die Krötenmühle sind Ortsteile von Bad Steben und bieten einen schönen Blick hinüber ins Thüringische zum Schlegeler Kulm (726 m). Die Namen erinnern an die einst herrschaftlich betriebene Waldbienenzucht.
Wir gehen einen Weg leicht ansteigend durch den Wald, vorbei an der Info-Tafel Bergbau, dann am Waldrand bis zum Auslauf der ehemaligen Sprungschanze. Oben am Hang liegt ein Weinberg, über den an anderer Stelle berichtet wird. Wir laufen noch weiter, biegen dann nach rechts ab wandern auf Feldwegen über die Stichstraße weiter leicht aufwärts, vorbei am Kinderspielplatz und an der Bus-Haltestelle nach Carlsgrün, wo sich in der Adelskammer, dem ältesten Wirtshaus des Frankenwaldes, ein Einkehrmöglichkeit bietet. Mit zunehmender Höhe werden die Ausblicke weiter und schöner.
Im Dorf gehen wir den Turnhallenweg bergauf, vorbei am Feuerwehrhaus, überqueren die Straße (Bad Steben-Langenbach) und den Radweg und folgen dem Wiesenweg leicht aufwärts zu der von Alleebäumen gesäumten alten Langenbacher Straße. Dieser Fahrweg führt uns nach rechts bis zu einer historisch bedeutsamen Wegekreuzung. Wir genießen dabei die weiten Ausblicke über das Muschwitztal mit dem Sieglitzberg mit dem Sendemast im Thüringischen, nach Süden auf die Frankenwarte und den Spitzberg.
Diese Kreuzung war der Standort einer Kapelle, über die Albert Frotscher in der Kirchengeschichte (Wehrkirche) schreibt: Chronisten früherer Zeiten berichteten von einer ersten Kapelle, die von missionierenden Mönchen im Jahre 1012 außerhalb des Ortes Steben, etwa halbwegs an der alten Straße nach Langenbach erbaut worden war. Moritz Völkel schreibt: Der Name Silla, wobei der Endbuchstabe als undeutliches a gesprochen wird, ist nach alter Mundart von Sill abgeleitet, was im Schriftdeutschen Seele bedeutet. Mit Silla ist die Seele in der Verkleinerung ausgedrückt (die kleine Seele). Das Silla wäre demnach sinngemäß in der kürzesten Form die kleine Seelenkapelle.
Dort gehen wir geradeaus zusammen mit dem Silla-Weg (US 33) im Schwarzen Weg (schwarze Abdeckung) durch die Fluren und weiter durch ein Waldstück bis zu einer Kreuzung von Feldwegen auf einem Höhenkamm. Hier, und schon unterwegs, dürfen wir uns über weite Ausblicke freuen: Obersteben, Bad Steben, Kurpark, Therme, Spitzberg und auf den Seifengrund. Es ist der vom Seifenbach durchflossene Talgrund mit seinen Teichen. Der Name rührt von der Erzgewinnung durch Seifen her. Wir überschreiten auf angenehmem Weg immer geradeaus die Gemarkungsgrenze Bad Steben-Geroldsgrün und erreichen das am Langesbühl und Hagenbühl gelegene Dorf Steinbach bei Geroldsgrün am Sportplatz an der Staatsstraße an der Wasserscheide Rhein/Elbe.
Wir queren die Kreisstraße, laufen wenige Meter in Richtung Hirschberglein, wenden uns aber an der Feldscheune vorbei nach links auf einen Feldweg mit schönen Ausblicken. Nach knapp 500 m kommen wir zu einer Wegekreuzung und folgen dem Feldweg mit Ausblicken nach rechts bis zur Straße, gut 300 m vor dem Ortsschild von Hirschberglein. Nach dem ersten Anwesen des Ortes biegen wir links ab und wandern zusammen mit dem Wasserscheidenweg aufwärts zu der auf dem 679 m hohen Hirschhügel stehenden Frankenwarte (8,50 m), die eine schöne Aussicht bietet.
Wir laufen auf dem Höhenrücken weiter und kommen dann erst am zweiten Feldweg rechts abwärts wieder zurück zur Ortsstraße, der wir nach links zum Ortsende folgen. Dort biegen wir nach links und gleich wieder rechts in einen Weg ab, der uns an den letzten Häusern vorbei durch die schön gestalteten Fluren und durch ein Waldstück führt. Wieder im Freien, genießen wir den Blick auf den Spitzberg, auf Gerlas und Bobengrün, die Tallandschaft des Bobengrüner Lohbaches bis hin nach Berg. Wir laufen den Feldweg abwärts, überqueren die Straße und gehen auf der Ortsstraße bald nach rechts an den letzten Häusern vorbei zu einem Feldweg, auf dem wir links bei der großen Eiche den Wald erreichen.
Der Wasserscheidenweg verlässt uns nach rechts. Im Wald stoßen wir auf einen angenehmen, naturbelassenen Weg. Wir aber gehen den Waldweg nach links durch wechselnde Waldabteilungen abwärts in das Unterdorf von Gerlas, zum Wanderheim „Gerlaser Forsthaus“ der FWV OG Bobengrün mit einem Infopunkt (Geologie) des Naturparks Frankenwald.
Zusammen mit anderen Wanderwegen begeben wir uns von der Hofseite aus in den Wald, kommen dann im Freien und wieder im Wald am Fuße des Spitzberges auf angenehmen Wegen weiter im Wald entlang. Wir laufen auf unserem grasigen Waldweg weiter, bis wir auf einen Forstweg stoßen. Dort überqueren wir die Straße in den Wald, wandern auf dem Forstweg etwa einen Kilometer durch den Wald, kommen am Sportplatz von Bobengrün vorbei und genießen den Blick auf Bobengrün, Bad Steben mit dem Landeshügel.
Dann verlassen wir den Forstweg scharf nach links und laufen auf angenehmen, naturbelassenen Waldwegen leicht abwärts, bis uns am Waldrand ein eindrucksvoller Ausblick auf Bobengrün, das Tal des (Bobengrüner) Lohbaches und auf das vielgestaltig strukturierte Umfeld empfängt. Auf einem Wiesenweg, dann auf einem Feldweg am Waldrand entlang erreichen wir an der Kirche vorbei den Ortsanfang von Bobengrün. In dem langgestreckten, 1410 erstmals erwähnten Straßendorf mit der 1961/62 erbauten Paulus-Kirche, findet alljährlich zu Pfingsten im Hochwald des Mühlberges die Pfingsttagung des CVJM Bobengrün mit namhaften Predigern statt, zu der Tausende von meist jungen Menschen aus ganz Deutschland und anderen Ländern kommen.
Wir wandern gleich die erste Straße nach rechts zum Brunnenplatz, überqueren links haltend die Staatsstraße, laufen den Glöcklaweg bergan und kommen zum Stebener Weg. Wir folgen ihm aufwärts und wenden uns nach links, bis die Straße in einen Feldweg übergeht. Wir gehen durch die Fluren und dann rechts den Berg hoch, vorbei an der großen Buche und genießen vom Aussichtspunkt aus den herrlichen Blick zurück auf Bobengrün, den 729 m hohen Spitzberg, auf Thierbach, Marxgrün und Hügel. Nun begleitet uns der Museumsweg bis nach Bad Steben. Am Waldrand wird der bisherige Ausblick auf den 729 m hohen Spitzberg und das schöne Umland noch weiter und beeindruckender.
Wir laufen im Wald zur freien, mit Heckenreihen bestückten Höhe, gehen auf einem naturbelassenen Feldweg abwärts zur Straße und freuen uns über den beeindruckenden Ausblick auf eine schön gegliederte, abwechslungsreiche Landschaft. Wir folgen der Straße etwa 100 m nach rechts, umwandern dann nach rechts ein großes Feld den Waldrand entlang. Nach etwa 200 m biegen dann links ab und erreichen die Geroldsgrüner Straße am Ortsrand von Bad Steben. Wir wenden uns kurz nach links und biegen rechterhand in die Schwimmbadstraße ab. Hier kommen wir am ehemaligen Freibad vorbei und erreichen nach rechts wieder unseren Ausgangspunkt, den Kurpark von Bad Steben.
Aufstieg: 507 hm
Abstieg: 507 hm
Länge der Tour: 22,7 km
Höchster Punkt: 690 m
Differenz: 163 hm
Niedrigster Punkt: 527 m
Schwierigkeit
schwer
Panoramablick
mittel
Saisonale Eignung
JAN
FEB
MRZ
APR
MAI
JUN
JUL
AUG
SEP
OKT
NOV
DEZ
Merkmale Touren
Haupt-Rundwanderweg
Rundweg
Offen
Einkehrmöglichkeit
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5:00 h486 hm486 hm20,4 kmschwer
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6:30 h520 hm520 hm25,9 kmschwer
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5:15 h430 hm430 hm16,6 kmmittel
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3:55 h310 hm332 hm16,5 kmmittel
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Höhepunkt dieser Wanderung ist die Tanzlinde in Peesten. Der Görauer Anger lässt die Herzen von Naturfreunden höher schlagen.
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