erstellt am 01.07.2021
Die goldene Wiege in den Jastorfer Schanzen
Schanzenweg, 29549 Bad Bevensen, Deutschland
Besonders geeignet für:
In den Jastorfer Schanzen soll eine goldene Wiege vergraben liegen. Wer sie herausholen will, muss am 29. Februar geboren und ein Sonntagskind sein. Dort, wo der Schatz verborgen ist, soll eine weiße Sau mit neun schwarzen Ferkeln wühlen.
Einst lebte in Jastorf ein Mann, der am 29. Februar geboren und ein Sonntagskind war. Dieser machte sich auf, den kostbaren Schatz zu heben. In der Nacht sah er auch wirklich die weiße Sau mit den neun schwarzen Ferkeln. Als die Tiere verschwunden waren, begann er an der Stelle nach dem Schatz zu graben. Die Arbeit ging leicht vonstatten, denn die Erde schien sich selbst zu heben. Reden durfte er bei seiner Arbeit nicht. Hatte er die Wiege eben über der Erdoberfläche, so konnte sie ihm keine Macht der Erde wieder entreißen. Bald war das blinkende Gold soweit gehoben. Nur noch einen kurzen Augenblick, und der kostbare Schatz gehörte ihm. Da flog dem eifrigen Schatzgräber eine Eule über den Kopf hinweg, dass sein Hut in die Grube fiel. Nun rief er laut: „Verdammte Uhl!" [Verdammte Eule]. Darauf fiel die Wiege mit Donnerkrachen in die Grube zurück, und der Mann musste mit leeren Händen nach Hause gehen. Danach hat noch niemand wieder die weiße Sau mit den neun schwarzen Ferkeln gesehen. Auch ist es noch keinem gelungen, die goldenen Wiege zu heben.
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