Mainleus wurde durch die Gebietsreform mit 14 einst eigenständigen Gemeinden und insgesamt 42 Ortsteilen zur größten Stadt im Landkreis Kulmbach, zum Mittelpunkt des Landes zwischen dem Görauer Anger und der Kirchleuser Platte. Der Ort wurde im Jahre 1983 650 Jahre alt und darf sich seit 2000 Markt nennen. Im Bereich der Marktgemeinde lassen vier Burganlagen (Buchau, Wernstein, Schmeilsdorf und Danndorf), Denkmäler, sehenswerte Kirchen und zahlreiche Zeugen der fränkischen Besiedlung die Vergangenheit wieder lebendig werden. Einmalige, beeindruckende Fernsichten zeichnen diesen in Mainleus beginnenden Rundwanderweg am Frankenweg aus: auf Frankenwald und Fichtelgebirge, weite, umfassende Ausblicke über das Vorland der Mainebene auf das bewaldete Umland im Hintergrund. Sie fehlen nur, wenn wir über kurze Strecken durch gepflegte, mit einzelnen mit Buchen und anderen Laubbäumen durchsetzte Waldabteilungen wandern. Alle Ortschaften, die wir berühren, haben ihren eigenen, besonderen Reiz.
Wir laufen ca. 400 Meter den Geh- und Radweg Richtung Willmersreuth, wenden uns nach links auf einen Feldweg und wandern durch Feld und Wald nach dem schon 1283 genannten Wolpersreuth mit seinen gegenwärtig sieben Anwesen. In gerader Hauptrichtung kommen wir durch Flur und Wald zum Mainwanderweg. Wir folgen diesem Weg ganz kurz nach rechts, biegen nach links ab und erreichen auf einem Feldweg Gundersreuth und den Frankenweg, der uns bis nach Görau führt.
Wir wandern zunächst durch den bis 1976 zur Gemeinde Proß gehörenden Ort geradeaus, dann nach rechts ortsauswärts leicht ansteigend. Auf der Höhe wenden wir uns im Freien auf einem Feldweg nach links und laufen durch die Felder mit herrlichen Ausblicken auf Kulmbach, die Plassenburg und das Umland und auf der anderen Seite zum Görauer Anger, bis zum Beginn des landwirtschaftlich geprägten Weilers Dörnhof. Wir gehen durch den Weiler bis kurz vor das Ortsende, biegen dort links ab und kommen über den Grund mit dem Sportplatz und dem Teich wieder aufwärts nach Peesten mit der Tanzlinde in der gefälligen Ortsmitte. Wir laufen nach rechts zum Ortsende, dort gleich nach links. Am Ortsrand des schmucken Ortes zweigt nach links der Magnusweg ab.
Wir laufen rechts zum Wald. Auf dem ersten Waldweg wenden wir uns durch schönen Hochwald nach rechts, bis sich dieser leicht abwärts zu wenden beginnt. Dort wandern wir links aufwärts, um auf bequemem Waldweg nach rechts zum Waldrand zu gehen, wo sich ein wunderbarer Blick auf die mehr als 3500 Obstbäume von Lindenberg, auf die Höhe von Zultenberg, den Görauer Anger und sein Umland bietet. Wir laufen den Feldweg leicht abwärts, wenden uns nach links und am Wald wieder rechts aufwärts. Oben erreichen wir die Straße kurz vor dem Ortsschild von Lindenberg. Nach kurzer Straßenstrecke links aufwärts, biegen wir nach rechts ab und laufen am Waldrand oberhalb von Lindenberg bis auf die Höhe des Ortes. Ehe wir links durch den Wald in einem Hohlweg kurz aber steil aufwärts die Höhe von Zultenberg erreichen, genießen wir nochmals den Blick zurück auf unsere Wanderstrecke und auf die phantastische Fernsicht hin zum Frankenwald.
Wir wandern auf der Höhe auf dem Wirtschaftsweg nach rechts zum Ortsrand von Zultenberg mit der Bärenschänke. Dann durchschreiten wir den Ort geradeaus, überqueren die Straße und stoßen bald auf den Beginn des Görauer Angers.
Zunächst orientieren wir uns an der Panoramatafel und genießen die einmalig schöne Fernsicht. Dann laufen wir am Fluggelände (533 m) und den Sprenglöchern aus dem 2. Weltkrieg vorbei, auf dem Höhenrücken des Albrandes weiter in Richtung Görau. Unser Weg berührt eine Sitzgruppe und eine Schafhutung und wir erreichen das Dorf Görau. Hier gibt es kein Gasthaus, das in Lindenberg ist gegenwärtig nur noch sonntags geöffnet.
Doch schon vor Görau biegen wir am Friedhof auf einen Feldweg nach rechts ein und wandern durch die Fluren und dann in einem mit Laubbäumen durchsetzten Wald abwärts. Hier bietet sich ein umfassender Ausblick über das Vorland der Mainebene mit der schönen Landschaft und den vielseitig gegliederten Fluren hinweg auf das bewaldete Umland im Hintergrund. So läuft es sich angenehm abwärts nach Buchau.
Nach Georg Schwarz wuchs die anfänglich kleine Pfarrei zusehends: 1735 gehörten Wüstenbuchau, Krötennest, Finkenmühle, Sorg und die Hälfte von Lopp dazu. 1812 folgten Wittsmannsberg, Friedrichsberg und Wüstendorf, 1821 die Protestanten aus Görau und Weismain. Heute sind noch Bechtelsreuth und Neuenreuth dabei, und Weismain ist Filialkirche von Buchau. Es wurde schon erwähnt, dass bei der Reformation äußerst hart um die Gläubigen gerungen wurde, dass es dabei sogar groteske Formen angenommen haben soll. Dazu schreibt Georg Schwarz (Bildband Kulmbacher Land): ... der Thurnauer Patronatsherr fand dort statt des von ihm berufenen (evangelischen) Predigers einen römischen vor, der am Altar die Messe las. ... Im Jähzorn soll er gerufen haben: Holt mir die Büchs! Mit ihr soll er dann kurzerhand den katholischen Priester niedergeschossen haben.
Am idyllisch gelegenen, gut erhaltenen Schloss am Ortsrand vorbei wandern wir weiter. Auf etwa dem halben Wege zum Kreuzsteinnest liegt westlich des Wanderweges an einem Hang im Nadelwald der Hirschen- oder Herrenstein, der wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand.
Der oberste Teil des Sandsteinfelsens ist rechteckig und etwa 1,10 bis 1,50 m tief eingehauen und rings herum von ca. 35 cm breiten und 55 cm hohen Steinbänken ausgehauen, die bis zu 15 Personen Platz bieten. Vom oberen Hang kommt man auf 9 Stufen auf diese Plattform, die wahrscheinlich einmal überdacht war. Der Autor Karl Dill geht davon aus, dass hier die Grafen von Giech mit ihren Gesellschaften Jagdfeste abhielten. Vielleicht konnte man auch von diesem Hirschenstein nach Belieben das im angrenzenden eingezäunten Waldstück gefangen gehaltene Wild abschießen.
Wir wandern weiter und kommen bald direkt zu einem weiteren Glanzpunkt zum Kreuzsteinnest und halten dort an den vier historischen Kreuzsteinen kurz inne.
Drei in ihrer Art gleichen, aber nicht gleich großen Sandsteinplatten stehen mit der Bildseite nach Süden, der vierte quer zu ihnen. Neben der Jahreszahl 1655 sind Kreuze und andere Gegenstände eingemeißelt. Man erzählt sich gerne, dass sich an dieser Stelle vier (auch 5) Handwerksburschen (Schuhmacher, Schmied, Schneider, Bäcker, Wagner oder Mauerer) gegenseitig erschlagen haben sollen. Sie sollen auf dem Heimweg von einer Kirchweih gewesen sein. Um den fünften Gesellen ranken sich Sagen. Nach Edelmann waren es jedoch vier Grenzsteine von verschiedenen Stellen, die hier gesammelt aufgestellt wurden. Der Flurname heißt „Am Kreuzstein“.
Wir kreuzen den Mainwanderweg und erreichen bald Motschenbach mit den schönen Fachwerkhäusern und der altehrwürdigen Kirche. Wir laufen am Ortsende auf einem Feldweg geradeaus aufwärts zur Höhe, vorbei am Flugplatz der Segelflieger und an dem Wasserbehälter mit den alten Bäumen nach der Rodung des Wilhelm (Willihalm), nach Willmersreuth mit den rund 100 Anwesen und weiter auf der alten und steilen Ortsstraße, sowie dem Geh- und Radweg zurück nach Mainleus.
Aufstieg: 507 hm
Abstieg: 514 hm
Länge der Tour: 22,5 km
Höchster Punkt: 552 m
Differenz: 265 hm
Niedrigster Punkt: 287 m
Schwierigkeit
mittel
Panoramablick
mittel
Saisonale Eignung
JAN
FEB
MRZ
APR
MAI
JUN
JUL
AUG
SEP
OKT
NOV
DEZ
Merkmale Touren
Rundweg
Einkehrmöglichkeit
Offen
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