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Gleiwitzer Straße

Gleiwitzer Straße, 93073 Neutraubling

Die ersten Betriebe Neutraublings

Bereits 1947 starteten erste Betriebe ihre Produktion in Neutraubling. In Zahlreichen Quellen des Stadtarchives ist die rasante Entwicklung dieser Produktionsstätten dokumentiert. Diese Aufstellung vom 10. Mai 1949 ist eines der ersten Zeugnisse und gibt einen Überblick dieser Anfänge mit Datum der Raumzuteilung und Angabe des Produktionsbeginns. 


Me 323 – Erstflug eines Giganten

Diese zunächst mit vier, dann mit sechs Motoren ausgerüstete Weiterentwicklung des Lastenseglers Me 321 absolvierte seinen Erstflug am 20.01.1942. Diese Giganten wurden von den Produktionsstätten Leipheim und dem Fliegerhorst Obertraubling ausgeliefert. Die Fertigung lief im April 1944 aus.


Die Nutzungsgeschichte des Fliegerhorstes

Im Jahre 1925 entstand in Zusammenarbeit der „Flughafen GmbH Regensburg“ und der Stadt Regensburg ein kleiner Flughafen im Stadtwesten. Diesen zivilen „Flughafen Regensburg-Prüfening“ bezog die Lufthansa 1927 sogar in den Sommerflugplan für die Route München-Nürnberg ein. Die „Bayerische Flugzeugwerke“, der Vorläufer der Messerschmitt AG siedelte sich zur Erweiterung ihrer Produktionsstätte in Augsburg 1935 an diesem Flugplatz an.

Im selben Zeitraum entschied sich die militärische Führung der Luftwaffe für die Anlage eines Flugplatzes nahe der Ortschaft Obertraublings. Begünstigt wurde diese Entscheidung durch den in Obertraubling vorhandenen Bahnanaschluss. Die örtlichen Politiker und Interessensgruppen befürchteten allerdings große Nachteile für ihre Heimatgemeinde. Überzeugend konnten Sie darlegen, dass neben dem Risiko großer Zerstörungen durch Bombenangriffe, die besondere Bodenqualität und komplizierte Besitzverhältnisse der abzubrechenden Bauernhöfe gegen den anvisierten Standort sprachen. Mit dem Vorteil der gut erschlossenen Walhalla-Straße fiel die Entscheidung dann zugunsten der Fläche, die heute den ältesten Teil Neutraublings bildet. Im militärischen Konzept der Luftwaffe 1936 sollte der Flugplatz als sogenannter „E-Hafen“ (Einsatz-Hafen) errichtet werden. Dahinter stand das Bestreben, Flugfelder mit entsprechend vorhandenen Versorgungs- und Unterbringungseinrichtungen entstehen zu lassen, die im Bedarfsfall eine schnelle militärische Nutzung ermöglichen. Durch die Anlage einer ebenen Grasfläche als Start- und Landebahn konnten aber gleichzeitig die Instandhaltungskosten deutlich gesenkt werden. Platzlandwirte nutzten diese Grasfläche ebenso auch landwirtschaftlich und trugen damit zur Tarnung der Anlagen bei. (Zu diesem Thema können Sie beim Standort Haidpark einen gesonderten Artikel aufrufen)

Hitler war fest entschlossen, das sogenannte Sudetengebiet notfalls mit Gewalt an das Deutsche Reich anzugliedern. Der Großteil dieser Angriffe sollte von der ostbayerischen Region aus starten. Aus diesem Grund stattete man den E-Hafen Obertraubling mit allen dafür notwendigen technischen und logistischen Anlagen aus. Es entstanden so jene Bauten, die noch heute das Bild Neutraublings prägen. Die Offiziersbauten (O-Bauten), der Schlagenbau, das Kommandaturgebäude und mehrere große Hallen („Hangars“). Der Fliegerhorst Obertraubling sollte im Verbund mit den Fliegerhorsten Cham-Michelsdorf, Roth b. Neuburg-Kiliansdorf und Straubing-Mitterharthausen als Schaltzentrale der Einsätze die Funktion des „L-Horstes“ (Leithorstes) übernehmen. Die Luftwaffe rüstete nahezu zeitgleich im gesamten Reichsgebiet von bestehenden 23 Fliegerhorste (im Jahr 1935) auf dann 197 Fliegerhorste (im Jahr 1939) auf. Ständige Materialengpässe verzögerten allerdings die Fertigstellung des Flugplatzes. Durch die Angliederung Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 veränderte sich die geographische Situation und damit auch die Stationierungslage. Nach Fertigstellung des Fliegerhorstes im Jahre 1938/1939 waren alle wichtigen militärischen Pläne, in denen Ostbayern eine Rolle spielen sollte, bereits durchgeführt. Der Flugplatz wurde so nie Dreh- und Angelpunkt großangelegter Einsätze. Die Luftwaffenführung entschied sich für die Belegung mit Schulungseinheiten zum besonderen Flugtechniktraining. Ca. 80 Maschinen wurden als „Sturzkampffliegerschule 1“ in Obertraubling stationiert und die Piloten auf spezifische Einsätze vorbereitet. 1941 erfolgte die Rückstufung des Flugplatzes zu einem „A-Horst“ (Aufmarsch- bzw. Ausweichplatz). 

Das Bild des Flugplatzes veränderte sich erneut mit dem Einzug der Messerschmitt-Werke in einige Hallen des Flugplatzes. Dies war durch die erheblichen Raumprobleme des Werkes in Regensburg notwendig geworden. Der Fliegerhorst wurde damit immer mehr zu einem wichtigen Standort für die Rüstungsindustrie des Dritten Reiches. Ende 1942 waren fast alle fliegenden Einheiten des Fliegerhorstes abgezogen. In Obertraubling verblieb lediglich ab November 1942 ein „Flugplatzkommando“, das dem zuständigen Luftgaukommando über die Vorgänge auf dem Fliegerhorst zu berichten hatte. Die Nutzung der frei werdenden Anlagen des Flugplatzes ging immer mehr an die Messerschmitt-Werke über. Im Oktober 1943 wurde auch das letzte Flugplatzkommando abgezogen. Durch die 70%ige Zerstörung der Hallen nach mehreren Bombenangriffen war ein Umdenken notwendig geworden. Kurz vor dem totalen Produktionsausfall stehend, dezentralisierten 1944 die Messerschmitt-Werke Teile ihrer Produktion in sogenannte „Waldwerke“. Das Waldwerk „Gauting“ entstand bei Hagelstadt, das Waldwerk „Stauffen“ bei Roith. Auf Waldschneisen unter freiem Himmel, durch Tarnnetze der Sicht entzogen lief die Produktion bis Ende des Krieges unentdeckt weiter.
 
Zahlreiche Bombenangriffe hinterließen eine völlig zerstörte Anlage. Der Panzeralarm in der Nacht von  22. auf 23. April 1945 kündigte die herannahende Front an. Es folgte die Aufgabe des Fliegerhorstes nachdem in der Nacht vom 25. auf 26. April Werkseinrichtungen und Vorräte gesprengt wurden. Der Einmarsch der ersten amerikanischen Truppen am Tag darauf beendete die Geschichte des Fliegerhorstes Obertraubling. 

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