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Bayerwaldstraße/Böhmerwaldstraße

Böhmerwaldstraße, 93073 Neutraubling

Gebietsreform – Flächenzuwachs für Neutraubling

Der neuen Gemeinde Neutraubling stand bei der Gründung am 01. April 1951 nur das Flugplatzgelände mit einer Größe von 252 ha zur Verfügung. Durch die rasante Entwicklung Neutraublings stieß die junge Gemeinde schnell an seine räumlichen Grenzen. Mit dem Beginn der Gebietsreform war weniger die Eingemeindung kleinerer Orte, sondern der Zugewinn an Flächen erklärtes Ziel. Neutraubling erhoffte den Ort Harting eingemeinden zu können, wofür sich auch 67 % aller Stimmen einer Bürgerabstimmung in Harting aussprachen. Die Zielplanung der Regierung sah allerdings vor, diesen Ort nach Regensburg anzugliedern. Die Einreichung einer Normenkontrollklage blieb ohne Erfolg. 

Am 01. Juli 1978 werden Neutraubling die Gärtnersiedlung (Barbing), das Gut Oberheising (Barbing), das Gut Lerchenfeld (Rosenhof) und diverse Freiflächen (u.a. Guggenberger See) zugesprochen. Gegen die Angliederung des Gutes Lerchenfeld nach Neutraubling machte sich wiederum die zu bildende Großgemeinde Mintraching stark. Ebenfalls ohne Erfolg wurde letzten Endes die ursprüngliche Zielplanung des Jahres 1975 durchgesetzt. Neutraubling erfreute sich dennoch einer deutlichen Vergrößerung ihrer Flächen auf insgesamt 975 ha. 


Die neuen Gemeindeteile:

Gärtnersiedlung
Trotz der Zugehörigkeit nach Barbing orientierten sich die Einwohner der sogenannten Gärtnersiedlung von jeher schon in Richtung Neutraubling. Nach der Bodenreform (1946/47) übernahm der Bayerische Staat 127 ha unbewohnter Flächen der Gemarkung Barbing, um diese Flüchtlingen und Vertriebenen zur Verfügung zu stellen. Familien aus Schlesien, dem Sudetenland und Ostpreußen sowie neun Familien aus Bessarabien konnten hier angesiedelt werden. 100 ha der Fläche dienten zum Aufbau von sechs Vollbauernstellen, acht Nebenerwerbsstellen und acht Gärtnereien. Im Jahr 1950 besaß der Ortsteil bereits 140 Einwohner. Bedingt durch Verkauf von Grundstücken und Erbteilungen wandelte sich die landwirtschaftlich geprägte Struktur der Gärtnersiedlung zum Wohngebiet. Zwischenzeitlich reicht die Wohnbebauung bis an die Ortsgrenze zu Regensburg heran. 

Gut Oberheising
Der Name Heising lässt aufgrund seiner „-ing“-Endung vermuten, eine Siedlung aus der Zeit der bajuwarischen Landnahme zu sein. Urkundlich begegnet er einem Historiker im Jahre 1209, als der Regensburger Bischof Konrad IV. das St. Katharinenspital in Stadtamhof u.a. mit Gütern zu Heusingen beschenkte. Dieses Besitzverhältnis bestand rund 600 Jahre, bis zur Sekularisation (1803). Um 1760 scheint der Ort Heising aus drei Höfen zu bestehen. Einem Ganzhof in Oberheising und je einem Halbhof in Mitterheising und Unterheising. (zur Erklärung: Ein Ganzhof bestand aus etwa. 50 bis 60 Joch Ackerland; Halb- und Sechzehntelhöfe bezeichnen die sich daraus ergebenen Größenordnungen) 1860 erwarb das Fürstliche Haus Thurn & Taxis die Höfer Ober- und Mitterheising. Die Bewirtschaftung der Güter erfolgte durch einen Betriebsleiter mit Sitz in Barbing. Auf den Höfen selbst agierte ein Verwalter. Die Flächen des gesamten Gutsbesitzes dezimierten sich nach dem Krieg deutlich durch die sogenannte Bodenreform 1946/1947, Abtretungen zum Bau der Autobahn und anderen Maßnahmen. Nach Eingemeindung des Gutes Oberheising standen diese Flächen für die Baugebiete „Heising I“ und „Heising II“, sowie der Ansiedlung von Gewerbebetrieben (z.B. Spedition Scherbauer, DB Schenker, Scheck Transporte) zur Verfügung. Bei archäologischen Grabungen vor der Bebauung im Jahr 2001 wurde ein Gräberfeld aus der Spätbronzezeit (1300 bis 1200 vor Chr.) mit ca. 40 Gräbern erforscht. 

Gut Lerchenfeld
Als erster Vertreter des Geschlechtes der Lerchenfelder tritt um 1070 Wernhard (Bernardus de Lerchinveld urkundlich in Erscheinung. Das Gut wechselte im Laufe der Zeit mehrmals den Besitzer. Hermann Puricelli erwarb die Höfe und Flächen des Gutes im Jahre 1879. Seine Vorfahren waren 1719 vom Comer See (Italien) an den Mittelrhein eingewandert. Das Eisenwerk „Rheinböller Hütte“ ging durch Heirat in den Besitz der Familie Puricelli über. Hermann Puricelli investierte und erwarb neben dem Gut Lerchenfeld im Raum Regensburg noch weitere Ländereien. Mossham, Harting, Gailsbach, Gebelkofen, Langenerling, Aukofen, Hartham und das Stadtgut Regensburg zählten im Raum Regensburg zu den Besitztümern der Familie. Nachkommen der Familie Puricelli besitzen das Gut Lerchenfeld noch heute. Auf dem Gut befindet sich die frühgotische Sankt-Peter-Kapelle, welche in der Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut wurde und vom Hl. Albertus Magnus (1260-1262 Bischof von Regensburg) eingeweiht worden sein soll. Dies geht aus einer Inschrift an der Nordseite der Kirche hervor. Diese Konsekrationsinschrift ist fragmentisch noch erhalten. 1910 wurden Konturenmalereien aus Kaseinfarben im Chor entdeckt. Sie sind in dieser Gegend einzigartig und von kunstgeschichtlicher Bedeutung. Die Wandmalereien zeigen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, eingefügt in eine ornamentale Umrahmung. 

Guggenberger See
Seit Jahrzehnten werden im Schwemmland südlich der Donau an vielen Stellen Sand und Kies abgebaut. Dadurch sind im Laufe der Zeit zahlreiche kleine Weiher und „Seen“ entstanden. (z.B. Sarchinger- und Roither Weiher). Auch der Guggenberger See gehört dazu. Der 1971 gegründete „Verein zur Naherholung im Raum Regensburg“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Flächen als Freizeiteinrichtungen zu erwerben, zu erhalten und zu pflegen. Das Naherholungsgelände umfasst heute 83,1 ha, davon 53,9 ha Wasserfläche. Die ca. 3 km Uferlänge sind von Liegewiesen, Sandstrand, Cafe´s, zwei Rettungsstationen, Grillplätzen und zwei Segelclubs gesäumt. Ein Radwanderweg führt geschlossen um den See herum. Die Wasserfläche ist in Schwimm-, Tauch- und Wassersportbereiche unterteilt. Das beliebte Ausflugsziel zählt zu den Badestellen, die einer besonderen Überwachung nach EU-Vorgaben unterliegen. Die Wasserqualität ist gut und wird regelmäßig überwacht


Legende zum Plan des Fliegerhorstes

Der Plan des Fliegerhorstes ist auf der Tafel vor Ihnen zu sehen.

1 Bauleitungsgebäude, sicher eines der ersten Gebäude

2 Vier Offiziershäuser, genannt „O-Bauten“

3 Kasino, nicht fertiggestellt. Eine vorgelagerte Baracke wurde als Kasino verwendet

4 Sportplatz, geplant, an dieser Stelle wurden Arbeitsbaracken und Unterkünfte für die Messerschmittwerke erstellt

5 Turnhalle, geplant. 1941 stand dort eine Werkhalle der Me-Werke

6 Unterkünfte für fliegendes Personal, genannt „Staffelbauten“, dort wohnten seit 1940 auch die Luftwaffenhelferinnen

7 Unterkünfte für Mannschaften, genannt „Schlangenbau“

8 Revier, Truppenlazarett

9 Funksendestelle mit begrenzter Kapazität, in Verbindung mit der größeren in Aumbach (heute Kinderheim Kastell Windsor), die ihrer Höhenlage wegen störungsfrei war (674 m über NN)

10 Wirtschaftsbau II (Küche 2 und Musikraum)

11-23 Hallen, davon Nr. 12, 14-19 ausgeführt und benützt. Nr. 21 und 22 halb fertig (bzw. anderweitig benützte Gebäude?), Nr. 11, 13, 20 und 23 nur geplant. An der Stelle von Nr. 13 weisen der Plan (1941) und die Luftaufnahme (1942/43?) drei Gebäude auf. Vor jeder Halle befand sich eine Plattform mit Ausrollrampe

24 Befehlsstelle, genannt Flugleitung, mit Bildstelle, Wetterstation, Flugleitung, Feuerwehr und Windsack

25 Funkmeisterei, Reparatur für Funkgeräte, Fernschreiber

26 Werft zur Reparatur oder Überholung der Flugzeuge

27 Waffenmeisterei, Aufbewahrung und Instandhaltung der Bordwaffen. Daran angebaut war das Fallschirmlager

28 Lager und Heizhaus II. Unter Lager ist „Annahme und Versand“ (kleiner Bahnhof) zu verstehen. Heizhaus II sollte nur im Notfall als Ausweichmöglichkeit dienen

29 Farbkeller, hier lagerten große Fässer mit Ago-Nitrofarben für die Flugzeuge

30 Wohlfahrtsgebäude, eine Kantine für Arbeiter und Zivilangestellte

31 Sondergebäude, ein Lager- und Versandraum

32 KW-Werkstätte für Kraftwagen

33-35 KW-Hallen

36 Heizhaus I (Fernheizung), ein sehr massives Gebäude

37 Kleinkaliberstand

38 Wirtschaftsbau I mit Küche 1 und einer privat geführten Kantine

39 Lockschuppen

40 Fahrräder

41 Wache mit angebauten Arrestzellen. Jahrelang war hier der einzige offizielle Eingang zum Horst

42 Geschäftsgebäude; hier befand sich die Kommandantur, seiner Form wegen „Klosterbau“ genannt

43 Horst

44 Trafo Nord (Anlage für die Stromversorgung)

45 Trafo Mitte (Anlage für die Stromversorgung)

46 Trafo Süd (Anlage für die Stromversorgung)

47-49 Feldtankstellen, die zwar eingebaut, aber nicht benützt wurden. Die Flugzeuge wurden nur von Tankwagen aus betankt

50 Vorfeldtankstelle, vermutlich einer oder mehrere unterirdische Tanks

51 Tontaubenschießstand

52 Munitionsschuppen, z.T. freistehende Ziegelhäuschen, z.T. mit einem Erdwall umgebene Häuschen waren durch Bäume und Sträucher getarnt. Zu den Munitionsschuppen führte eine Abzweigung des „Flugplatzgleises“

53 Peilhaus

54 Telefonbunker, besonders massiv mit einer mindestens 1 m dicken Betondecke

55 KQ-Tankanlage

56 Geplante Offiziershäuser (zwei)

57 Landwirtschaft, Platzlandwirt

58 Wirtschaftsgebäude III (Baracken) mit Küche geplant

59 Geräteschuppen und zugleich Schreinerei

60 Zwei Beamtenhäuser

61 Beamtenhaus, geplant

62 Wohnhaus für Heizer

63 Mob. Öllager, geheimes Öllager für den Mobilmachungsfall

64-66 KW-Hallen, nur noch z.T. fertiggestellt

67 Schmutzwasserhebeanlage

68 Exerzierplatz I, ab 1941 mit Me-Werkanlagen belegt

69 Exerzierplatz II, Luftaufnahme (1942/1943) weist eine Halle auf

70 Peillernbaracke

71 Gasprüfraum

72 Z.Z. Stand (Z.Z. hieß Schlechtwetteranflug) mit Leitgeräten

73 Bake (Flugschneise)

74 Navigations-Drehscheibe (Kompensierscheibe), auf dieser Scheibe justierten die Flugzeuge ihren Kompass

75 Kommand. Haus, geplant

76-77 Unterkünfte, geplant, an der gleichen Stelle entstanden einige Baracken

78 Sauerstoffschuppen mit großen Behältern, von denen Sauerstoff in kleinen Mengen für Höhenflüge über 5000 m abgefüllt wurden

79 Notstrombunker mit Aggregaten für Notstrom

80-99 Randfeuer

100 Kasino-Baracke (siehe Nr. 3)

101 Lagerzelte der Messerschmittwerke

U Wehrmachtsbaracken

W Wehrmachtsbaracken

A Aufsichtsbaracken

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