Brauchtum und Heimatgedenken in Neutraubling
In Neutraubling zieren Wappen Bayerns, zusammen mit dem Stadtwappen und Wappen Vertriebenenregionen den Maibaum.
Maibaumfeier der Egerländer Gmoi z´Neutraubling
Fischgulaschessen der Donauschwaben
Laetaresingen der Schlesischen Landsmannschaft
Sonnwendfeuer der Sudetendeutschen Landsmannschaft
Fußfassen in Neutraubling – Einleben und Ankommen
Den ursprünglichen, echten „Neutraublinger“ hat es wohl nie gegeben. Von Anfang an war das Bevölkerungsbild Neutraublings stets recht bunt und vielfältig. Schon zur Gemeindegründung 1951 stammten lediglich 3 % der Einwohner aus Bayern oder dem restlichen Deutschland. Der wirtschaftliche Aufschwung in den 1960er Jahren führte auch in Neutraubling zu einem deutlichen Arbeitskräftemangel. Diesem Mangel entgegenwirkend, stellten die Betriebe zahlreiche ausländische Arbeitnehmer ein. Die ersten nach Neutraubling kommenden Gastarbeiter stammten aus Italien, Spanien, Portugal und Jugoslawien. In einer zweiten Phase folgten Griechen und Türken.
1961 lebten und arbeiteten ca. 50 eingewanderte Arbeitnehmer in Neutraubling, Mitte der 1970 stieg diese Zahl auf etwa 700 an. Gegen Ende der 1970er kamen Spätaussiedler aus Osteuropa hinzu. 1962 stellte Oderon Gratto den Antrag, in der Schlesischen Straße eine Eisdiele zu eröffnen. In der Gemeinderatssitzung vom 08.11.1962 wurde dieser einstimmig abgelehnt, da nach der Eröffnung des Cafés die „öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht mehr gewährleistet“ sei. Man fürchtete die Störung der Nachtruhe, eine Gefährdung der Sittlichkeit und einen „Verstoß gegen die allgemein ortsüblich geltenden Sitten“. Im Laufe des Jahres 1963 wurde die Eisdiele dann doch eröffnet. Das gastronomische Angebot verschiedener Nationalitäten erweiterte sich ab diesem Zeitpunkt noch sehr deutlich.
In jeder Epoche Neutraublings ist das Thema Integration, Ankommen, Einleben, eine Heimat finden ein wichtiger und nicht immer leichter Bestandteil. Mit dem Untertitel der Stadtchronik des Jahres 2012 „Niemand war schon immer da“ brachte man genau dieses zum Ausdruck. Bei den ersten Neutraublinger Kulturtagen im Jahre 1973 , initiiert durch Ehrenbürger und 2. Bürgermeister Johannes Schmidt, stellten verschiedene Gruppen der damals 700 ansässigen Gastarbeiter einige Teile des Programms in griechischer, spanischer und türkischer Sprache.
Bei heutigen Veranstaltungen sind diese Gruppen noch immer vertreten und geben kulturelle und kulinarische Einblicke. Ebenso bietet die Stadt Neutraubling durch gezielte Förderungs- und Hilfsangebote, durch vielfältige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung eine gute Basis das „Fußfassen“ in Neutraubling zu erleichtern.
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