Historisches Rathaus Ostheim vor der Rhön

Nach der Verleihung der Marktrechte im Jahr 1586 wurde das heutige historische Rathaus als „altes Haus“ erworben und grundlegend umgestaltet. Der prägnante Fachwerkbau mit seiner eindrucksvollen Freitreppe prägt seither das Ortsbild. Unterhalb des Eingangs lagen zwei kleine Räume – die sogenannten „Narrenhäuschen“ –, in denen einst Übeltäter eingesperrt wurden. An der Außenfassade zeugen Halseisen und Pranger von der damaligen Rechtsprechung. Ein besonderer Akzent im Stadtbild ist das Glockenspiel im Rathausturm, das täglich um 11.01 Uhr, 15.01 Uhr und 18.01 Uhr erklingt. Die Aufführung beginnt mit dem Stundenschlag, gefolgt von einer kurzen Tonfolge, die zur eigentlichen Melodie überleitet. Das Repertoire reicht vom Rhönlied über das Frankenlied bis hin zu Stücken des Rhöner Barockkomponisten Valentin Rathgeber. An Sonn- und Feiertagen eröffnen Choräle den Tag. Die Glocken, gegossen in der königlichen Gießerei der Niederlande, ertönen seit 1999 über Ostheim. Eine automatische Spielanlage mit elektronischer Steuerung bringt sie zum Klingen. Möglich wurde dieses musikalische Highlight durch Spenden der Ostheimer Bevölkerung – initiiert vom engagierten Ehepaar Ingrid und Gerhard Schmidt.