Zum Hauptinhalt springen

Ende des 19. Jhdts. hielt die Elektrizität Einzug ins Alltagsleben der Bevölkerung. Neue Erfindungen wie die Glühbirne machten den Bau von Kraftwerken nötig, die nicht nur die Industrie, sondern auch private Haushalte mit ausreichend Strom versorgten.

  • Während in Bamberg bereits ab 1885 die Mühlen entlang der Regnitz Strom erzeugten, existierte im ländlich geprägten Umland zunächst keine flächendeckende Versorgung mit Elektrizität. Erst 1920 rief der obere fränkische Kreistag die Überlandwerke Oberfranken AG (ÜWO) ins Leben, um dem mittlerweile stark gestiegenen Energiebedarf Rechnung zu tragen. Zur Gewährleistung einer möglichst engmaschigen Stromversorgung im westlichen Oberfranken planten die ÜWO den Bau eines Großkraftwerkes an der Regnitz.
  • 1921 begannen unter der Leitung des Bamberger Architekten Wilhelm Schmitz die Bauarbeiten. Nach 15 Monaten Bauzeit konnte die Anlage 1922 den Betrieb aufnehmen und lieferte fortan Strom nicht nur in die Haushalte Oberfrankens, sondern bis nach Südthüringen. Das Kraftwerk erzeugt 3,6 Megawatt, damit galt es zum Zeitpunkt seiner Erbauung als die am stärksten ausgebaute Wasserkraft in Bayern. Der Erfolg des Kraftwerkes gab seinen Erbauern recht. Bereits im ersten Jahr nach seiner Inbetriebnahme wurden 230 Ortsnetze im Umland an die Stromversorgung angeschlossen. Heute reicht diese Strommenge jedoch gerade einmal zur Versorgung von etwa 5.000 Menschen.
  • Die Errichtung des Kraftwerkes erforderte den Bau eines Werkkanals, der auf einer Länge von 8,1 Kilometern von der eigens aufgestauten Regnitz bei Neuses bis nach Strullendorf führte. Dieser Werkkanal wies ein Gefälle von lediglich 35 Zentimetern auf. Am Kraftwerk stürzte das Wasser rund zehn Meter in die Tiefe und trieb über drei Francis-Doppelturbinen drei Drehstromgeneratoren an, die dann den Strom erzeugten.
  • 1964 verschwand der Werkkanal aus der Landschaft, als der neue Main-Donau-Kanal gebaut wurde. Dieser versorgt seither über einen 280 Meter langen Zulauf das Kraftwerk mit Wasser. Das Laufwasserkraftwerk erzeugt bis heute Strom. Aufgrund seiner Funktion und Baugestalt steht das Kraftwerk heute unter Denkmalschutz.

Text: Robert Schäfer

diese Seite teilen

Das könnte Dir auch gefallen

"Das könnte Dir auch gefallen" überspringen
Das Regnitztal ist reich an technischen Denkmälern unterschiedlichster Art, seien es nun das Kraftwerk Hirschaid, die Fähre Pettstadt oder aber die Reste des Ludwig-Donau-Main-Kanals.  }

Wasserrad in der Regnitz

Öffnungszeiten

Straße zwischen Hausen und Kersbach, 91353 Hausen, Deutschland

Das Regnitztal ist reich an technischen Denkmälern unterschiedlichster Art, seien es nun das Kraftwerk Hirschaid, die Fähre Pettstadt oder aber die Reste des Ludwig-Donau-Main-Kanals. 

Sehenswürdigkeit/Historisches Gebäude

}

Kuh-Kreisverkehr

An der A 92, 84177 Gottfrieding, Deutschland

Sehenswürdigkeit/Historisches Gebäude

}

Rathaus, Bürgerhaus und Eber

Franz-Dörrzapf-Straße 10, 91320 Ebermannstadt, Deutschland

Sehenswürdigkeit/Historisches Gebäude

Zu "Das könnte Dir auch gefallen" zurückspringen

Ihr direkter Draht ins Stadtmarketing

Reichel Carsten

Carsten Reichel

Stadtmarketing e.V.

Ludwigstr. 24

95028 Hof

09281 815 7102