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Streicherröhrenkapelle

Untertraubenbach, 93413 Cham, Deutschland

Gesprochene Sprachen:

Deutsche Flagge
Die Wallfahrtskapelle Streicherröhren

Fährt man von Cham nach Roding, liegt inmitten des Regentales idyllisch das Dorf Untertraubenbach.

Etwas abseits von der Straße kann man einsam in einer Talsenke, am alten Fußweg von Untertraubenbach nach Roding eine kleine Kapelle erreichen, die zu den meistbesuchten Wallfahrten unserer Heimat zählt, die Kapelle zu Streicherröhren. Möchte man die Geschichte dieser Wallfahrtskapelle zurückverfolgen, stoßen wir auf eine alte handgezeichnete Karte aus der Zeit um 1570, die sich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München befindet Auf dieser ist auf dem Weg zwischen Untertraubenbach und Roding ein kleiner Bildstock eingezeichnet, ein Bildstock, der Anfang der Wallfahrtsstätte Streicherröhren gewesen sein könnte.

Die Entstehung der Wallfahrt selbst wird nach der Tradition auf ein Wunder zurückgeführt. Danach soll eine adelige Frau namens Katharina Königin aus Hirschau in Böhmen, die erblindet war, mehrmals ein Traumgesicht von der Mutter Gottes gehabt haben, in dem ihr gedeutet wurde, dass sie ein Muttergottesbild malen lassen und es nach Streicherröhren bringen sollte, und wenn sie sich in der dort befindlichen Quelle die Augen waschen würde, bekäme sie das Augenlicht wieder. In dieser Quelle wusch sich die Frau die Augen und wurde von ihrer Blindheit geheilt. Diese Begebenheit soll nach der Tradition im Jahre 1661 stattgefunden haben.

Wenn sie sich historisch allerdings nicht nachweisen lässt, so wissen wir aber, dass sich im Jahre 1715 auf Streicherröhren eine hölzerne Kapelle befand, die bereits von vielen Wallfahrten besucht, und dass schon Jahrzehnte vorher Votivtafeln angebracht wurden. Aus diesem Jahr ist uns ein Schreiben der Katharina Therese Freiin von Köckh, der damaligen Gutsherrin von Thierlstein, an das Bischöfliche Konsistorium (Ordinariat) von Regensburg erhalten, das nicht nur Auskunft über die Entstehung der Wallfahrt gibt, sondern auch über Wunder und Gebetserhörungen, sowie über das Ansehen der Wallfahrt selbst berichtet.

So habe ein Kaufmann namens Johann Georg Höcht aus Weingarten in Schwaben unter Nennung von sieben Zeugen ein Streicherröhren-Wunder bekundet. Sein 14jähriger Sohn, mit dem er während einer Reise nach Prag Streicherröhren besucht habe, sei auf einem Auge blind gewesen und dank der Fürbitte der Muttergottes wieder sehend geworden.

Auch wird von anderen Wunderheilungen berichtet, die vom Pfleger von Wetterfeld „aydlich abgehörth“ worden sind:

„Ursula Girsterin von Höhof, ist umb ihr etwas in das Aug gefallen, daran erblindt. Nachdemme sye sich zu der Muetter Gottes alhero zu der Streichen Röhrn verlobt, widerumen sehent wordten.
Oder:
„Margaretha Graitlin von Sätzdorf, noch ledigen stanndts, hat die Gelbsucht, in summo Graden gehabt, als sye hingegen sich alhero zu Muetter Gottes Maria Hilf verlobet, wiederumb hiervon liberiret wordten.“

Die kleine Wallfahrt konnte sich offensichtlich großen Zulaufes erfreuen, was auch erklärt, dass ihr in der Folgezeit auch Gegner entstanden, namentlich in Roding, die wegen ihrer eigenen Wallfahrt Heilbrünnl die Entwicklung Streicherröhrens missgünstig verfolgten. So beschwerte sich Georg Piscator, der Pfarrer von Roding, in Regensburg über die „unerlaubten Zusammenkünfte“ und des „Aberglaubens“ und konnte dadurch erreichen, dass ihm erlaubt wurde, mit Einverständnis der Gutsherrschaft die Wallfahrt aufzuheben. Um dieses Einverständnis suchte er allerdings nicht nach, sondern schickte Leute nach Streicherröhren, ließ die Kapelle abbrechen und das Opfergeld, das Gnadenbild und die Votivtafeln nach Roding bringen. Die Gutsherrschaft wandte sich allerdings an den Kurfürsten Max Emmanuel von Bayern, mit dessen Erlaubnis die Kapelle wieder aufgebaut und 1718 ein neues Gnadenbild übertragen wurde.

So konnte die Wallfahrt trotz dieser Schwierigkeiten wieder aufleben. Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts das Wallfahrtswesen nachließ, half eine Wunderheilung, die von geistlichen und weltlichen Behörden bestätigt wurde, zu neuem Aufschwung. Die Kapelle wurde renoviert und das bisher auf Glas gemalte Gnadenbild durch ein solches auf Holz ersetzt.

1805 sollte im Zuge der Säkularisation auch die Wallfahrt eingestellt und die kleine Kapelle abgerissen werden. Doch durch das Eintreten der Gutsherrschaft Thierlstein konnte erreicht werden, dass Streicherröhren weiter bestehen bleiben konnte.

In Laufe des 19. Jahrhunderts bekam die Kapelle ihre heutige Gestalt: Eingerahmt in einem schlichten Bruchsteinbau wurde hinter einem einfachen Eisengitter das Gnadenbild angebracht, ein schlichtes Muttergottesbild, das Maria mit dem Jesuskind als Königin zeigt. Gestiftete Votivtafeln und –bilder, sowie Kerzen und Inschriften im Innern der Kapelle zeigen uns zudem, dass Streicherröhren auch heute noch von vielen Menschen aufgesucht wird, die Hilfe und Trost suchen.

Seit 1871 führt eine Soldatenwallfahrt von Untertraubenbach aus zur Wallfahrtskirche Streicherröhren.


Ausstattung

Barrierearm

Preise


kein Eintritt

Herr Pfarrer St. Josef

Ansprechpartner

Pfarrer-Seidl-Str. 15, 93413 Cham, Deutschland

+49 9971 / 7157

st-josef.cham@bistum-regensburg.de

http://cham-st-josef.com/

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