Der Landkreis Straubing-Bogen ist die Heimat des Bayerischen Rautenwappens, jenes weltweit bekannten, weißblauen Markenzeichens des Freistaates.
Im Hochmittelalter, zwischen 1050 und 1242, hatten die Grafen von Windberg- Bogen ein beachtliches Territorium beiderseits der niederbayerischen Donau aufgebaut. Zu der Zeit den Wittelsbachern durchaus ebenbürtig, wetteiferten sie mit diesen um die Vormacht im Lande. Geschickte Heiratspolitik verband sie immer wieder mit dem böhmischen Herrscherhaus.
So vermählte sich der Bogener Graf Albert III. um 1184 mit der böhmischen Herzogstochter Ludmilla. Albert starb 1198. Zu der Zeit hatten die Wittelsbacher bereits die Herzogswürde in Bayern inne. Der amtierende Landesfürst, Ludwig I., ehelichte 1204 die reiche Grafenwitwe und führte so die Hochadels-Geschlechter zusammen.
Ludmilla stand nun fast drei Jahrzehnte als Herzogin von Bayern an der Spitze des Landes. Die drei Bogener Söhne Ludmillas starben alle kinderlos. Mit Graf Albert IV. erlosch das Geschlecht am 15. Januar 1242. Sein Stiefbruder Otto II. übernahm den Bogener Besitz, dessen Kinder, Ludwig II. der Strenge und Heinrich XIII., das Bogener Wappen. Schon um 1209 führten die Bogener Ritter auf Schild und Fahne ein Rautenmotiv, die Urform des Rautenwappens, das nach 1242 die Wittelsbacher erbten.
Die Amtszeit der Windberg-Bogener Grafen deckt sich etwa mit der Epoche der Romanik. Ihre erste Stammburg stand in Windberg, die um 1140-1160 nach Bogen verlagert wurde. Um 1080 stiftete die Grafenfamilie ihr erstes Hauskloster in Oberalteich. Die spätromanische Basilika in Aiterhofen war vielleicht eine Machtdemonstration des letzten Bogeners gegen die wittelsbachische Stadtgründung in Straubing.