veröffentlicht am 12.06.2025
135 Jahre Männergesangverein Lippertsgrün Wenn Tradition auf Temperament trifft
Als goldrichtig erwies sich die Entscheidung, 135 Jahre Männergesangverein Lippertsgrün mit einem Jubiläumskonzert zu feiern. In die festlich dekorierte Mehrzweckhalle in Lippertsgrün kamen mehr Besucherinnen und Besucher als sonst üblich. So sprach Vorsitzender Roderick MacInnes in seiner Begrüßung von einer überwältigenden Resonanz, die alle Erwartungen gewaltig übertraf. In seinem Grußwort hob 1. Bürgermeister Frank Stumpf die Rolle hervor, die der Männergesangverein 1890 Lippertsgrün in kultureller wie auch gesellschaftlicher Hinsicht nach wie vor spielt.
Das Konzert eröffnete der MGV Lippertsgrün mit zwei Liedern in italienischer Sprache, gefolgt von zwei deutschen Volksliedern, „Der Jäger längs dem Weiher ging“ und „Horch, was kommt von draußen rein“. Obwohl der Chor seit seiner 125-Jahr-Feier merklich geschrumpft ist – es standen nur 18 Sänger auf der Bühne - , konnte er mit einem harmonischen Gesamtklang überzeugen, da alle vier Stimmlagen gleichmäßig besetzt sind.
Als Gegensatz zu den doch älter werdenden Sängern hatten die Verantwortlichen Schülerinnen und Schüler der Musischen Realschule Naila eingeladen, als Gäste im Konzert aufzutreten. Unter der Leitung von Realschuldirektorin Evelyn Beißel konnte ein feines Instrumentalensemble mit „I‘ve got a feeling“ und „Le temps des cerises“ das Publikum begeistern, bevor ein kleiner Chor den Annie-Lennox-Hit „Sweet Dreams“ zum Besten gab.
Das nächsten Lied war ein absolutes Novum, sangen doch die jungen Menschen zusammen mit dem gestandenen Männerchor das Lied von Peter Maffay „Ich wollte nie erwachsen sein“, eine durchaus gelungene Symbiose.
Einen weiteren Höhepunkt im Programm bot der Auftritt von Constanze Wagner, die – von den Männerstimmen untermalt – mit „Habt Dank, ihr Freunde“ und „Ave-Glöcklein“ das Publikum für sich gewinnen konnte. Mit Liedern von Reinhard Mey, Hubert von Goisern, Kris Kristofferson oder VoXXClub neben klassischem Volksgut wie „Muss i denn!“ bewies der Chor mit seiner Dirigentin Sigrid Benedikt einmal mehr, dass er trotz seines Alters noch nicht verstaubt und für allerlei Musikstile durchaus offen ist.