Villa Breidings Garten

Der Treppenspeicher war ein für die Lüneburger Heide typisches Bauwerk, das zu Zeiten der Lehnsherrschaft Eigentum des Bauern war und durch seine Konstruktion ein leichtes Ab- und Aufbauen gestattete. Er diente der Vorratshaltung und dem Aufbewahren persönlichen Gutes.
Im Herbst 1971 entschloss sich der Vorstand des Heimatbundes, einen fast 300 Jahre alten Treppenspeicher zu kaufen um ihn der Nachwelt zu erhalten. Dieser Speicher stand auf dem Hof Meyer in Mittelstendorf und wurde im Rahmen von Dienstübungen kostenlos vom Technischen Hilfswerk genau 300 Jahre nach seiner Ersterbauung (1673) nach hier umgesetzt.
Damit war ein erster Schritt zur Schaffung einer historischen Hofanlage getan. Durch Spenden, Funde sowie der großzügigen und vor allem nahezu kostenlosen Bereitstellung der Stallhälfte des im 19. Jahrhundert von Schwalingen nach Breidings Garten umgesetzten Niedersächsischen Bauernhauses und des Geländes wuchs die Hofanlage zu einem musealen Kleinod.
Der Hof Falshorn bei Neuenkirchen überließ uns einen Bienenzaun. Die Nachfahren von Lüder Winkelmann und Magdalene von Ahlften (Besitzerin des Rödershofes), schenkten uns den Hochzeitsbrunnen aus Sandstein zum Wiederaufbau in Breidings Garten. Auf einem Hof am Weinberg stand eine alte Pumpe, die ihre Schuldigkeit getan hatte. Das THW grub sie aus und setzte sie in die Hofanlage. Auf dem Zimmermannsplatz der Firma Hinrich in Ahlften sollte ein Backofen weichen. Er wurde Stein für Stein abgetragen und wieder aufgebaut. In Tewel riss das THW einen Schuppen mit stabilen Ständern und halb guten Brettern ab und versetzt ihn nach Breidings Garten. Es entstand daraus die Wagenremise. Als letzte Ergänzung für die Hofanlage konnte, aufgrund einer Geldspende, eine Wasserschöpfvorrichtung für den Ziehbrunnen gebaut werden.
Seit 1985 sind die Backofenfeste auf dem Gelände der Hofanlage ein fester Bestandteil im Soltauer Veranstaltungskalender.